Route 66 - nur schönaa

Blog vom 20.06.2016

GreatOceanRoad · Bedmobil · ProCamper


Winkewinke!

 

Vorab entschuldigen wir uns dafür, dass wir schon so lange nichts haben von uns hören lassen. Es ist recht schwierig sich die Zeit zu nehmen etwas hochzuladen, wenn wir abends keine Unterkunft mit Netz haben :/

 

Macht euch bereit für den ersten Blog on the road - wir sind grade auf dem langen Weg nach Canberra / Sydney und schreiben daher aus dem Auto heraus. Müssen dann nur noch Internet finden, um den Text auch hochzuladen. ;)

Aber mal von Anfang an: Wir waren noch ein paar Tage in Melbourne und haben uns natürlich den schlimmsten Tag zum Sightseeing ausgesucht. Es regnete fast den ganzen Tag, aber egal, haben trotzdem viele schöne Gebäude gesehen! Auf dem Queen Victoria Market haben wir ordentlich Zeit verbracht - der ist aber auch riesig! An unserem letzten Tag haben wir noch was für unsere kulturelle Seite getan und waren im Victoria Art Center. Der Eintritt ist frei für die meisten Ausstellungen und es ist wirklich vielseitig! Leider hatten wir viel zu wenig Zeit. :( Ist aber absolut empfehlenswert!

Die berühmten kleinen Gassen, die voller Graffiti sind, fanden wir nach kurzer Suche auch und konnten 2 Künstlern beim Sprühen zuschauen. ;) Waren doch noch ein paar schöne Tage! Das was wir am meisten vermissen werden sind aber die tollen Leute aus unserem Hostel! Fast jeden Abend saß man zusammen und spielte Karten (oder Backgammon - haben wir jetzt gelernt (: ) und quatschte, wie eine kleine Familie :D

Mareike mit ein paar der Apostel
Mareike mit ein paar der Apostel

Am Dienstag checkten wir aber endgültig aus und machten uns auf zu unserem Bedmobil. Ab in den Süden an die Küste auf die Great Ocean Road! Wir kamen nach schlechtem Wetter im Dunkeln dort an und fuhren mit nur einem funktionierenden Vorderlicht schnell zu dem Parkplatz, der als umsonst angezeigt wurde und wo das Übernachten erlaubt sein sollte. Toiletten gab es auch. Nach kurzer Besprechung mit ein paar anderen Campern, beschlossen alle dort zu bleiben und wir verbrachten unsere erste Nacht im Auto! Direkt an der Küste, so dass wir morgens einen kurzen Spaziergang am Strand machten. :) Leider war es asig kalt, doofer Winter! :D

Endlich sahen wir die Great Ocean Road bei Tag und es ist vermutlich die schönste Straße auf der wir je waren. Wir fuhren die nächsten 2 Tage in Richtung Westen auf ihr hoch und konnten die Vielseitigkeit der Landschaft bestaunen! :) Es gab Regenwälder der gemäßigten Zone, Berge, Nationalparks und dann die Küste: Weiße Strände, orangerote Strände (mit oder mitohne schwarzem Sand), Steilküsten und Felsformationen, die aus einem Fantasyroman entsprungen zu sein schienen! Türkieses bis hin zu dunkelblauem Wasser, ruhige See und weißschäumende Wellen, die die Strände dort zu einem Surferparadies machten. Am Wochenende waren alle Parkplätze voll und wir konnten tausende Surfer in den Wellen beobachten. :)

Aber das war nur die Kurzfassung!

 

 

In der langen Version verließen wir unseren Stellplatz, nach einem Spaziergang am Strand,  früh um 7 um kurz darauf an einem Hang am Meer zu frühstücken. Leider parkten wir verkehrt herum und blickten auf die Straße xD Von hier aus fuhren wir zu Wye River, wo Mareike den kompletten Van auf den Kopf gestellt hat (eigenes Chaos ist besser als fremdes ^^), während Martin Öl auffüllte und die kaputte Lampe tauschte. Endlich konnte es richtig losgehen. Ein Typ mit nem mega süßen Welpen auf der Ladefläche seines Pickup gab uns noch ein paar Tipps für den Weg (er hat 6 Monate in 'nem Van gelebt).

Nachdem wir einige Zeit beim Fahren den Ausblick von der Straße genossen hatten, fuhren wir von der Hauptstraße ab und landeten... in einer Schafherde. :D Der Hirte auf seinem Quad meinte das würde hier noch 10 Minuten dauern und so fuhren wir im Schritttempo der Herde hinterher und schauten uns das Spektakel an. Hihi! (Mareike hat dem Bauern quasi geholfen, indem sie die Schafe teilweise von hinten gescheucht hat - mit dem Van). Die Straße, die wir uns rausgesucht hatten, sollte allerdings über eine gesperrte Brücke führen, so dass wir das Auto stehen ließen und zu Fuß die Gegend erkundeten. Dabei entdeckten wir den "Great Ocean Walk", der an der Küste entlangführt und definitiv kein Rundkurs ist..^^ Nach einem tollen Ausblick von einem Berg runter (das klingt so einfach, aber wir sind da im Sand hochgestapft und das war nicht so lustig^^) mussten wir also den gleichen Weg wieder zurück. ;) Irgendwann kommen wir wieder und laufen den Weg in ein paar Wochen mit Zelt und so! :P (ca. 1 Mio km)

Unser nächster Platz für die Nacht war dann kurz vor der Hauptattraktion des Weges, den 12 Aposteln, ein richtiger Campingplatz. Wir wollten unbedingt warm duschen. :D Von unserem Platz konnten wir Kängurus auf dem Feld vor uns beobachten und morgens konnten wir direkt zu den 12 Aposteln fahren. :)

Unser kleines Bedmobil :D
Unser kleines Bedmobil :D

Die 12 Apostel sind nicht ganz 12 (sondern 7) große Felsen, die vor der Steilküste im Meer stehen. Sie gehörten mal zu der Küstenlinie, wurden aber vom Wasser "ausgewaschen". Jedes Jahr werden ca. 2 cm von der Küste vom Meer abgetragen und ein paar der Apostel sehen aus als würden sie demnächst umfallen und verschwinden. Leider waren wir nach der Besichtung der Apostel komplett nass, denn Regen und starker Wind ist eine uncoole Kombination. :D

Aber da wir ja unseren kompletten Haushalt mit uns herumschleppen bzw. herumfahren, konnten wir uns direkt trockene Sachen anziehen und fuhren ein Stück weiter die Küste hoch, wo es fast noch toller war, denn man konnte runter an den Strand und auf den Felsen herumklettern. Außerdem hatte der Regen aufgehört und wir jagten einem Adler hinterher (er war schneller).

Als wir unser Abendessen zubereiteten, sahen wir zum ersten mal sone coolen Elektrogrillstellen, die man ohne zu bezahlen nutzen konnte. Die nächsten Tage bereiteten wir darauf auch so einiges zu, denn die Stellen gibt es fast überall! :) Total super! :) Unser Nachtlager schlugen wir dann auf einem Parkplatz etwas außerhalb eines Dorfes auf. Wir waren in guter Gesellschaft. ;)

Am nächsten Morgen erkundeten wir erstmal die Gegend. Vom Parkplatz konnte man runter an einen Strand, der ganz viele 'Stacheln' (sahen ähnlich aus wie Stalagmiten) hatte. Nach dem 'Frühsport' und Frühstück fuhren wir zu "The Grotto" ^^. Ein Blick hier hin lohnt sich! Wir kletterten über die provisorische Trennung (wie es scheint waren wir nicht die ersten) und der Anblick war noch schöner als die langweiligen Apostel ;) Von hier aus fuhren wir zum Arch und zur London Bridge (schon krass, dass vor 25 Jahren zwei Menschen über diese Gesteinsformation gegangen sind und sie kurz darauf zusammenbrach. Es entstand eine Insel und die Leute wurden Stunden später mit dem Hubschrabschrab geborgen o.O).

Nach dem Mittagessen fuhren wir zu den Gibson Steps. Das sind in Stein gehauene Stufen, an einem Strand, an dem man anscheinend ausnahmsweise gut anlegen konnte - die See und Strände sind hier sehr berüchtigt - unsere Fahrt führte nämlich direkt zur 'Shipwreck Bay', wo ca. 160 Schiffe an einem, ein paar Kilometer langem Strand unter gegangen sein sollen. Auf halbem Weg suchten wir uns einen Platz für's Auto und Zugleich zum Schlafen. Da es noch nicht sehr spät war, entschieden wir uns für einen Spaziergang zur Shipwreck Bay. Der Weg dort hin war ziemlich lang und so dämmerte es, als wir ankamen. Es war zwar ein wunderschöner Treck und ein chicker Strand, aber leider gab es keine Wrecks zu sehen :/ 

Wie immer stolperten wir in ein kleines Abenteuer. Zum Glück hatten wir eine Taschenlampe dabei, denn inzwischen war es stockduster und wir wählten den 'Great Ocean Walk' zurück statt dem, den wir gekommen sind. Da man tagsüber was sehen soll, wenn man den walk geht, war er natürlich geschlingelt, statt gerade zu verlaufen und wir mussten zwei Mal locker 300m bergauf (also Höhenmeter). Es war eine etwas ausgedehnte Nachtwanderung. Aus "Mal eben zum Strand" wurde ein mind. 15km langer Fußmarsch. Wir haben dafür aber sehr schön die Milchstraße im Nachthimmel bestaunen können, sahen irgendwelche putzigen Nachtviecher und ein verlassenes Camp (aaaangst). Aber mit ihrer Bodenhygiene haben es die Australier. Erst werden unsere sämtlichen Schuhe am Flughafen geputzt und jetzt im Wald waren ständig Schuhputzstationen ^^ für bzw. gegen den 'Cinnamon Fungus' (Der hat es auch in sich! Binnen kürzester Zeit kann er ganze Wälder ausrotten).

Am nächsten Morgen raste ein Typ an uns vorbei und fuhr zum 'Shipwreck Beach'. Wir fuhren und gingen ihm hinterher (370!! Stufen) und landeten plötzlich bei zwei verrosteten und im Stein eingewachsenen Ankern und einem Teil von nem Schiffsgetriebe - richtig cool!!  (Martin fand endlich seine lang ersehnten Wrackteile und war den Rest des Tages glücklich :D) Nach einiger Zeit merkten wir, warum der Typ so zu rasen schien - die Flut hatte eingesetzt. Es war aber nicht tragisch, das Wasser war ca. 25m vom Strand entfernt (augenscheinlich kam es auch nicht wirklich näher).

Soo cool oder?
Soo cool oder?

Wir fuhren wieder zurück in Richtung Melbourne. Erst war es ziemlich diesig, wurde dann aber noch so schön warm, dass wir uns eine kalte Dusche am Strand gönnten. Ganz frisch fuhren wir weiter bis zu den 'Sheoak Falls', wo wir viel Zeit verbrachten. Es gab quasi drei Stufen (Becken, erster Wasserfall, zweiter Wasserfall), die wir alle abliefen. Ein ganzes Stück weiter mit dem Auto waren wir dann bei 'Aireys Inlet Fairhaven' beim 'Split Point Lighthouse', was ein schöner Abschluss für die Great Ocean Road war. Ein weißer Leuchtturm mit rotem Hut sozusagen :D

Die nächste Nacht verbrachten wir auf einem Parkplatz bei Bells Beach, (Parallel zur GOR, in der Nähe von Torquay) wo abends noch viele und morgens gegen sieben noch viel mehr Surfer waren - die sind doch verrückt! In Torquay machten wir uns Burger (Eier als Boulette) mit Toast (in Butter gebraten) und das alles auf einem der coolen E-Herde. Dafür auf jeden Fall ein + für Australien ^^ 

Ab hier ging es quasi direkt nach Canberra. Wir haben zwischendurch getankt, Luftdruck geprüft, geschlafen, gegessen und jedes Mal gesagt "wir sind gleich in Sydney", wenn wieder ein Schild kam 'Sydney 860km' oder eine andere absurd hohe Zahl :D Da unsere Gurke ab 80km/h massig schluckt, waren wir immer zwischen 60 und 80.. ihr könnt euch denken, wie viel Spaß wir hatten und vor allem die anderen auf einer zweispurigen Autobahn xD

P.S Sorry für die Bildformatierung aber Mareikes Kamera spackt rum und deshalb müssen wir noch einen anderen Weg finden ihre Fotos auf diese Seite zu bringen. Die sind dann noch besser :D