In Singapur ins kalte Wasser springen und in Tasmanien Teufel ärgern

Blog vom 01.06.2015

DamnTourists · Adventure · Singapore · Tasmania · Devils


Mount Wellington, Tasmanien, Australien
Mount Wellington, Tasmanien, Australien

He're u? Heißt - Hey, how are you? (So lautet die Begrüßung der Australier hier und hört sich so komisch gequetscht an)


Wir haben schon über eine Woche nichts von uns hören lassen und viele neue Bilder gibt es auch nicht. Liegt daran, dass wir tatsächlich Besseres zu tun hatten und die Internetverbindung hier - in Zentral Melbourne - schlechter als die übelste Dorfleitung in der hintersten Ecke Bayerns ist. Liegt aber vermutlich an unserem Hostel.

Wir waren ja in den Cameron Highlands (voll schön und so) und den nächsten Tag fuhren wir los nach Singapur.. Wir warteten ab acht auf den Bus, der so dämlich an der Straße stand, sodass wir ihn nicht sehen konnten. Als der Fahrer wütend zum Hostel kam, konnten wir los. ^^
Diese Fahrt ging nur bis Kuala Lumpur, wo wir uns quasi direkt um das nächste Ticket gekümmert haben. Dieser Bus würde sofort losfahren nach Singapur hieß es. Mareike holte noch zwei Bürger und 6 Donuts von Dunkin', während Martin die Taschen runter trug. Im Endeffekt warteten wir noch ca. 15 Min bis es los ging. Die Fahrt dauerte nicht so lange, sodass wir am frühen Abend - leider nur - bei Singapur ankamen. Hier erfuhren wir, dass wir uns selbst um den Grenzübergang kümmern müssen. Schnell nen Bus bezahlt mit den letzten Malaysischen Ringit und über die Grenze. Der Bus fuhr aber nicht bis in die Stadt und so mussten wir schnell Geld abheben und einen Stadtbus nehmen. Gut das uns eine ältere Dame (bestimmt 70) alles in fließendem Englisch erklären konnte und unsere 50er klein gemacht hat - in den Bussen gibt es kein Rückgeld. Der Bus brachte uns dann in die Nähe von Little India, wo wir (dank Ulmon und Hostelworld) gleich den Weg zu einem guten und günstigen Hostel hatten. Noch kurz gehandelt und die Nächte waren gebucht (und ein recht ordentliches Frühstück war inklusive :D).

In dem Hostel waren wir zum ersten Mal in einem 6er Zimmer, was uns eigentlich ganz gut gefallen hat, weil man dann die Menschen eher kennenlernt, als wenn jeder für sich ist. Privatsphäre gibt es - auch wenn es nicht so scheint - doch schon genug.

Am nächsten Tag (So, 17.05) gingen wir zunächst zur 'Sentosa', das ist eine Erlebnisinsel ganz an der Südspitze Singapurs, nachdem wir einen kurzen Umweg über die Marina Bay (wo das Haus mit dem Schiff steht) machten. Nach Sentosa fuhren wir mit dem Bus und gingen dann zu Fuß über die Brücke, wodurch man einen Blick auf den Hafen (mit Mioonen Schiffen), die Insel und Singapur selbst werfen konnte. Auf Sentosa gibt es viel Kitsch, viele Geschäfte und Hotels und einige Attraktionen. Hier sind wir auch 'ins kalte Wasser gesprungen' - gut.. wir sind nicht gesprungen und es war nicht kalt, aber der Gedanke zählt :D

Nach der Besichtigung gingen wir zurück und wollten durch einen Park gehen und haben uns selbst verarscht. Wir mussten gefühlt 100.000 Stufen steigen und das nach dem ganzen Gelaufe an dem Tag.. aber na ja, es hat sich dann mal wieder gelohnt.^^ Die Aussicht war fantastisch! Wir fuhren mit dem nächsten Bus nach Chinatown, gingen dann wieder zurück zur Marina Bay, wo wir - wie der Zufall so will - 15 Minuten vor Beginn der Wasserspiele ankamen. :D Und die waren richtig toll! Mit Musik und Wasser und Videos die auf dem Wasser abgespielt wurden. Sogar etwas Feuer war dabei - und das alles vor der Skyline von Singapur. Super! :) Kaum eine Minute nach den Wasserspielen begann es zu regnen, aber wir wurden nicht nass, weil wir unter einer Brücke saßen, waren darum aber erst recht spät im Hostel. Jetzt erst Mal ausschlafen.


Nach dem Frühstück haben wir gechillt, die Melbourne Karte präpariert und sind nach dem Auschecken durch Little India gelaufen. Mareike holte sich ein indisches Oberteil und ein Singapur Shirt und dann holten wir noch eine Papaya (interessanter Geschmack, aber nicht so merkwürdig wie die Durianfrucht^^). Wir sahen uns noch eine Moschee an und gingen dann wieder zurück zum Hostel.

Flughafen,Singapur
Flughafen,Singapur

Um halb sieben mussten wir los zum Flughafen. Hier hat alles reibungslos funktioniert und wir sind um ca. 7 Uhr Ortszeit (für uns vorher 5/für euch 23 Uhr) in Melbourne angekommen. Schlaftrunken bekamen wir erst Mal eine Schuhwäsche (wir hatten ein bisschen Erde an den Schuhen, die wir nicht einführen durften - die sind doch mad) und Mareike hatte den restlichen Tag nasse Füße.

 

Endlich draußen kauften wir uns eine Bahnkarte (die haben hier so aufladbare Dinger mit check in/out) und Melbourne hat uns mit heimischen 6° und Regen begrüßt. In der Innenstadt angekommen, sind wir gleich zum Hostel (das wir bereits am Flughafen gebucht haben), konnten jedoch erst ab 14 Uhr einchecken. Wir haben es uns im Aufenthaltsraum gemütlich gemacht und haben gewartet. Als wir das Zimmer bekamen, sind wir pennen gegangen (im Flugzeug gab es kaum Schlaf). Gut, dass Mareike aufgewacht ist, sonst hätten wir unser Treffen mit Birte verpennt.

Wir gingen zusammen zum Thailänder (lecker eigentlich), sie zeigte uns die City und gab vor allem Martin Tipps (Bank, Handy etc).


Am nächsten Tag, wir haben es - natürlich - so getimt, dass wir bis 11 Uhr das Zimmer geräumt haben mussten (nix da mit ausschlafen), weil die Putzkraft hier sauber machen sollte (Mittwochs ist Putztag). So haben wir den ersten Tipp beherzigt und sind zum 'Coles' einkaufen gegangen (große Auswahl und günstig), aßen Frühstück und holten die letzten vier Tagebucheinträge nach. Martin möchte beim nächsten Versäumnis in den Hintern getreten werden!

Gegen 15 Uhr verließen wir das Hostel, um erneut einzukaufen (haben aus Versehen Nudeln geklaut - die haben hier ein Selbstbediensystem und wir sind da nicht grade Profis drin^^), ein bisschen spazieren zu gehen und uns die Stadt anzusehen. Viel gibt es hier nicht aber ist ja auch nicht so tragisch, wir haben bereits viel gesehen :D. Die wollen hier 40AU$ ~ 28€ für 'ne Buddel.. also werden wir schon mal keinen Alkohol trinken hier :P


Wir verlängerten unseren Aufenthalt um eine Nacht (bis einschließlich Freitag, das Hostel war ganz nett) und gingen tatsächlich am nächsten Morgen laufen. Dann haben wir uns Backgammon selbst beigebracht und spielten während des Essens ein paar Runden. :) Martin kaufte sich später in der Stadt eine australische Handykarte und eröffnete ein Bankkonto. Also schon viel erledigt!
Abends wollten wir uns bei Birte treffen und so fuhren wir nach Clayton (im Osten Melbournes). Wir aßen zum ersten Mal Dumplings (so etwas wie Maultaschen/Piroggen). Und packten später unsere Sachen, denn wir wollten am nächsten Tag Melbourne auch schon wieder verlassen. Das Hostel lagerte unsere großen Rucksäcke für uns und wir flogen am nächsten Tag nur mit Handgepäck nach Tasmanien.

Tasmanien mit Birte - Blick von Mount Wellington auf Hobart
Tasmanien mit Birte - Blick von Mount Wellington auf Hobart

Tasmanien ist einfach toll! Wir hatten die ganzen 4 Tage super Wetter - Sonnenschein pur, wenn auch recht kühl. Es geht schließlich auf den Winter zu.


Am Flughafen mieteten wir direkt ein Auto und fuhren damit in die Innenstadt von Hobart, wo wir erstmal vor dem Polizeihauptquartier falsch parkten. xD Das Hostel mit dem zweitältesten Pub Australiens fanden wir dann nach kurzer Suche auch und buchten direkt die 4 Nächte dort. An dem Tag lief dann auch nicht mehr allzuviel, wir kauften noch ein und dann ging es auch schon ins Bett.


Wir mussten früh raus, unser Parkplatz war nur bis 8 "gültig".^^ Also parkten wir um und gingen zu Fuß zu dem empfohlenen Salamanca-Markt (viel Kunsthandwerk, Essen und Souveniers flohmarktähnlich aufgebaut). Danach wagten wir uns an den Mount Wellington, der über Hobart aufragt. Wir fuhren mit dem Auto zu einem Parkplatz, der nicht ganz oben war (man konnte auch zum Gipfel direkt fahren) und gingen den Rest zu Fuß über Wanderwege und Mountainbike-Tracks. Die Aussichten vom Berghang waren unglaublich! Doch als wir dann schon fast oben waren nahm der Wind langsam zu und es wurde kühler.. Das hat einen aber trotzdem nicht auf den Gipfel vorbereitet! Der Wind pfiff einem ungebremst um die Ohren und es war so kalt dass dort vereister Schnee lag. Man kann es sich denken - wir blieben nicht sehr lange dort. ;) Schnell wieder den Berg runter und in den Windschatten! Langsam wurde es auch dunkel, also ab nach Hause! Die Sonne geht dort zu dieser Jahreszeit schon ab 5 Uhr unter.

Am nächsten Tag ging es in Richtung Port Arthur, wo das große Gefängnis im 19. Jahrhundert gewesen ist. Witzigerweise sind alle alten Gebäude dort auf einem einzigen großen Gelände erhalten ohne dass da die heutige Stadt "reingewachsen" ist. Das war ganz spannend anzuschauen, besonders auch den Aufbau der Siedlung! Auf dem Hinweg hielten wir noch an ein paar Plätzen an der Küste: An der Marion Bay (Mareike: "Hallo Mama!") und an ein paar Naturschauspielen an der Steilküste dort. Es gab ein Tassellated Pavement (Steine die vom Meer zu Rechtecken geformt worden sind), das Blowhole, die Devils Kitchen und den Tasman Arch (alles Höhlen, die vom Wasser in die Felsen gewaschen wurden, teilweise eingestürzt, teilweise noch stehend und einen Bogen bildend). Von dort konnte man die Steilküste entlang schauen, alles sehr eindrucksvoll!


Wir belohnten uns für die anstrengenden Tage auch abends schön mit Pizza von Dominos! Mareike hatte sich schon in Thailand auf Pizza gefreut und Martin aß gleich 2! Aber keine Angst Mamas: Ansonsten ernähren wir uns durchaus gesund. :P

Tasman Arch
Tasman Arch
Tassellated Pavement
Tassellated Pavement

 

Küste im Südosten
Küste im Südosten

 

Devils Kitchen
Devils Kitchen

 

Für unseren letzten ganzen Tag auf der 26. größten Insel der Welt (oder so^^) hatten wir uns überlegt ein wenig die Ostküste hochzufahren. Dort gab es Nationalparks, wunderschöne Strände und eine berühmte Bucht, die Wineglass Bay. Die war unser Ziel. Schon mit unserem ersten Halt an diesem Tag hatten wir Glück! Wir fanden eine Art Fjord, wo ganz viele Pelikane und Kormorane zu beobachten waren! Das Wasser war tiefblau und die landenden Pelikane schon irgendwie majestätisch. :D

Der zweite Halt war an einem tollen langgestreckten Sandstrand mit ziemlich großen Wellen, wo wir frühstückten und auch völlig allein waren. Super so 'ne Nebensaison!^^ Von diesem Halt ging es schnurstracks weiter zum Freycinet Nationalpark, wo man unterwegs (wenn auch keine lebenden) viele verschiedene Tiere an der Straße sah. Wir sahen große Rauchwolken emporsteigen und unsere Befürchtungen sollten sich leider bewahrheiten - 200km gefahren und zu dem Großteil des Parks wurde kein Zugang gewehrt, weil Rodungen vorgenommen wurden. Das hieß für uns dann - keine Wineglass Bay, aber ein anderer Weg war noch offen, wo wir Robben im Wasser gesehen haben. Bei einem Leuchtturm waren wir auch, an dem am Tag zuvor noch Wale gesichtet wurden (wir hatten leider kein Glück) und an der Bluestone Bay, die auch sehr schön war, wo wir wandern konnten. Dort in der Nähe sahen wir an den Klippen ein ca. 40 cm großes Känguru aus 2m Entfernung. Die sind soo cool die Viecher! :) Auf dem Rückweg dämmerte es bereits und beim Auto war es dann dunkel und der Leuchtturm war eingeschaltet :D Der Rückweg war etwas anstrengend, weil die Australier entweder nicht abblenden, zu früh wieder aufblenden oder einfach nur scheiß Scheinwerfer haben.

Im Hostel angekommen kochten wir, weil alles außer "Die Wolle ist es Wert" (- Mareike) geschlossen war.

Port Arthur
Port Arthur

 

Pelikane :)
Pelikane :)

 

Martin hihi
Martin hihi

 

Am nächsten Tag ging der Flug, hatten aber noch Zeit, sodass wir zur Cascada Brewery fuhren - zwar keine Führung machten aber in die nahegelegene Parkanlage gingen, um einen 'kleinen' Track zu gehen, sodass wir 2h unterwegs waren ^^. Wir hatten weiterhin Zeit und fuhren zu nem Parkplatz, wo wir schon Mal gewesen waren und Martin konnte (weil seine Kugelschreibermine leer ist) im Staples und 'nem OfficeWorks stöbern. Leider ohne Erfolg, Lamy ist hier nicht so vertreten - sorry Frau Friese. :) Jetzt liefen wir noch durch bzw. an einem botanischen Garten vorbei (in der royalen Parkanlage), gingen zu einer Kriegsgedänkstätte und Mareike machte workout an ein paar öffentlichen Sportgeräten. Im Battery Point (Stadtviertel) sahen wir noch Mionen Seesterne und ein paar Kunstgeschäfte und mussten auch schon wieder zum Flughafen.. die Zeit war viel zu kurz. Tasmanien, wir kommen wieder!

Zurück in Melbourne lernten wir Deutsche kennen, die einen anderen kannten, der seinen Van für 800AU$ verkaufen wollte. Am nächsten Tag fingen wir ihn ab und guckten uns den Wagen an. Kein Neuwagen aber für unsere Zwecke reicht es. Wir waren noch Mal alleine da (haben sogar den Schlüssel bekommen ohne Pfand zu hinterlassen.. gut dass er nicht wusste, dass Martin Pole ist :D) Jedenfalls müssen wir ein paar Sachen machen, konnten aber auf 600$ runterhandeln und sind nun stolze Besitzer eines Ford Ecovans :)

 

Viel mehr ist nicht passiert bisher. Martin hat seine Bankkarte bekommen, einen Kurs, den man machen muss, wenn man auf'm Bau arbeiten will, gebucht und seine Sozialversicherungskarte angefordert. Mareike chillt ihr Leben und lebt in den Tag rein (die hat es gut :D - okay wir beide habens gut :P) Die Leute hier in dem Hostel sind der Bourner! Wir haben einige näher kennengelernt und waren im "Turf" ('ne Bar/Disko oder so) wo wir einfach so 300$ für nen Neuseeland-Trip gewonnen haben (da Mareike da eh hin fährt, passt das super und ist schon gebucht ;)).

Zuletzt waren wir in St. Kilda (hier steht das Auto auch in der 'Park' street ;D) um die Pinguine am Strand zu beobachten. Viele gab es nicht und die saßen zwischen den Felsen, aber schön war es trotzdem. Und wir fuhren mit der Bahn (hier gibt es nämlich eine 'Free-Tramzone') ein bisschen im Kreis, während eine Stimme ein paar Sachen über Melbourne und die Sehenswürdigkeiten erklärte. Dann waren wir noch am Hafen: Ist doch nicht so hässlich diese Stadt! :)

Uns geht es so weit super. Wir kochen jeden Tag frisch und nur vegetarisch (das ist echt vieeeel günstiger). Wir haben jetzt das Hostel bis Dienstag gebucht und wenn es klappt, fahren wir ab Dienstag wahrscheinlich einmal nach Süden - die Great Ocean Road ab - und dann nach Norden. Martin muss schließlich 'nen Job suchen. Von Dienstag an werden wir wohl im Auto schlafen, da gibt es ein Bett, eine Solaranlage auf dem Dach und 'nen Kühlschrank drinnen. Wir haben ein hammermäßige Anlage im Auto - geiler Klang!! und keine Servo.. richtig oldschool aber aufgepimpt.


See ya