Jendrik & Peru - Keine Messer, neuner Sonnenmünzen und Bananenmilch

Wir drei Musketen auf dem Berg Machu Picchu
Wir drei Musketen auf dem Berg Machu Picchu

Jetzt werden Blogs am Fließband gefertigt, weil wir bald nach Hause müssen. :D Wer den Blog von La Paz verpasst hat - der ist gestern hochgeladen worden! :)


Von La Paz fuhren wir recht fix nach Copacabana, von dort nach Puno und nach Arequipa (Einzelfahrten waren viel günstiger, als eine oder zwei große). In Arequipa war leider alles geschlossen, sodass wir über Nacht bleiben mussten, aber das nutzten wir um am nächsten Tag ein paar Vorräte in unserem Lieblingssupermarkt einzukaufen und danach flogen wir schon fast zum Terminal und nahmen einen Nachtbus nach Lima.


Und zack waren wir morgens dort, bekamen ein überteuertes Taxi zu einem super Hostel in einer coolen Gegend (dem schönsten Stadtteil nämlich: Miraflores - klingt schon schön), wo wir uns ein leckeres Frühstück machten und uns die Gegend anschauten. Es gab eine super Küstenlinie und einen wunderschönen Grünstreifen neben dem Strand. Wenn man die Klippe hinunterläuft, ist man zwar an einem Kieselstrand, kann aber trotzdem gut schwimmen und noch besser surfen! Wir besuchten ein Nobelrestaurant - ne, nur seinen Steg :’D (es war Valentinstag und Martin führte Mareike nicht aus o.O). Dafür sahen wir aber eine riesige Krabbe und einen dummen Vogel, der immer Muscheln in den Wellen verlor, war fast genauso romantisch!

Am nächsten Tag gingen wir surfen und waren für nur 7€/P 6 Stunden voll eingekleidet und voll dabei, bis zur Erschöpfung gegen drei Uhr nachmittags. Danach kochten wir nur noch das Abendessen und entspannten uns und unseren Sonnenbrand. :D


Der Tag darauf wurde etwas stressiger, denn erst suchten wir den Autoverleih mit den besten Konditionen, gingen dann in die Innenstadt, um High-Speed-Tourismus zu machen und mussten dann noch 100 Jahre latschen. Bei Budget fanden wir ein recht gutes Angebot mit 640$ für 10 Tage und Kilometerfreiheit (Entfernung Lima - Cusco: 1200km mooin). Mit dem Bus in die City fuhren wir ca. 1h wegen des Verkehrs und gingen dort ca. 100 km, fanden aber ein Kakaomuseum, wo wir Kakaotee, einige Marmeladen und Liköre probieren durften (ganz lecker). Man schlug uns auch vor das Etikett eines Coca-Kakao-Likörs zu wechseln, um diesen “legal” nach Deutschland einzuführen. Echt nett die Leute da.^^ Beschwipst suchten wir das Museum mit irgendwelchen Catacomben, die leider nicht soo cool waren, Mareike hatte aber zum Glück ihre Magnete bekommen! Danach ging es wieder über 1h zurück, weil wir die Haltestelle suchen mussten und uns ein Bus einfach ignorierte - die ca. 20 wartenden Menschen waren not amused. Auf diesem Weg holten wir noch drei Kaktusfeigen und Martin tauschte die Batterie seiner Uhr, bevor wir ins Hostel zurückkehrten, packten und einen Rucksack dort einlagerten.


Bilder aus Lima, Nasca & Huacachina:

Am 17.02. kam Jendrik schon um 11 Uhr morgens in Lima an, sodass wir früh aufstanden, um das Auto abzuholen, unseren Kram zu verladen und zum Flughafen zu fahren. Da wir merkten, dass das Auto einen Aux-Anschluss hat, stoppten wir kurz, um ein Kabel zu besorgen und auch ein Ladegerät für den Zigarettenanzünder. Sehr schlau von uns, denn es wurde eine laaaaaange Fahrt! Um kurz nach elf waren wir da, natürlich ohne seine Flugnummer, ohne Telefon und Internet und ohne Möglichkeit ihn ausfindig zu machen.. zum Glück gab es für eine Registrierung 10 Freiminuten WLan im Flughafen und Jendrik konnte einen Taxifahrer mit einer 3€ Wasserflasche vom Flughafen bestechten ihm Internet zu geben.^^ Nachdem wir uns dann endlich gefunden hatten, musste sich Jendrik unbedingt umziehen, weil er nach deutschem (bzw. niederländischem) Wetter angezogen war und schon ging’s los, ohne Umwege und ohne über Los zu gehen ins Gefängnis (wir mussten eher zahlen, um an den Mautstationen vorbeizukommen.. und davon haben die hier viele viele viele). 


Den ersten Stopp machten wir nach ca. 20km außerhalb der Stadt in einem Dorf, um Mittag zu essen und uns Maracujas zu holen. Nach dem Essen ging es runter an den tollen Sandstrand, um in den echt mega riesigen Wellen zu spielen; zwischendurch kam sogar der Bademeister und sagte wir sollen vorsichtig sein, weil die Strömung wohl türkisch ähh.. tückisch sei. Nachdem sie uns ein paar Mal ordentlich untergetaucht und in die Augen gestochen hat, hatten wir keine Lust mehr auf die See und entschieden uns weiterzufahren. (Der Typ, der Geld wollte, um auf unser Auto aufzupassen, war hinterher nicht mehr da, also gaben wir es dem anderen der da war - zum Glück, denn Jendrik, der Lappen, vergaß den Kofferraum zu schließen.)

Der nächste Halt war in Ica und Jendrik, der seit dem Strand fuhr, adaptierte sehr schnell das Hupsyndrom der Peruaner, machte sich aber gut und fuhr als Fahranfänger sehr professionell (außer in den Bergen, aber dazu später mehr :P). Hupen ist sehr wichtig hier - man regelt Vorfahrten, ruft Beleidigungen oder Grüße an die Familie, äußert Warnungen, kommuniziert mit Straßenhunden und bestellt Blumen. Vermutlich sind uns so einige Bedeutungen entgangen, aber wir waren ja auch nur kurz da. Nach kurzem Suchen gab es einen Parkplatz und nach Ewigkeiten herumrennen entschieden wir uns fürs erste Hostel. Natürlich. Zum ersten Mal entdeckten wir Chifa (so müssen sich hier wohl alle chinesischen Restaurants kennzeichnen) und verliebten uns sofort. Die Suppe war super lecker, der Reis nicht so langweilig (Chaufa - ist mit Grünzeug und Ei) und das Fleisch war auch aufgepeppt. Danach gönnten wir uns jeder einen schönen Jugo (Saft bzw. Milchshake) und chillten uns zum Quatschen auf den Plaza.


Den nächsten Morgen liefen Jendrik und Martin und waren zwei Stunden unterwegs, weil es doch ein bisschen viel war nach all der Zeit ohne Training. Danach gingen wir zum Plaza, aßen Frühstück, gingen auf Unterhemdenjagt (trotz Jendriks knallroten Schultern) und fuhren direkt weiter zur Oase nebenan - Huacachina. Wir hörten, dass man gut Sandboarden kann und bekamen auch ein Angebot für den Abend, das wir nutzen wollten (und so blieb auch viel Zeit zum chillen und genießen). Zum Mittag gab es Früchte, die wir uns unterwegs irgendwo geholt hatten und dann schwammen wir ein bisschen - fühlte sich eher an wie ein pisswarmer Tümpel als eine erfrischende Oase.^^ Dafür war es aber einfach super schön hier! Kein Wunder, dass dieser Ort auf dem 50-Soles-Schein verewigt wurde. Es dauerte ewig, bis die Tour losging, aber dann war sie mega cool! Der Fahrer rastete völlig aus und fuhr die 30m hohen Sandberge mit voll Karacho hinauf, bremste kurz ab und düste fast senkrecht herunter, um dann in eine 130° gedriftete Kurve reinzujagen und Anschwung über die Berge zu holen - echt hammermäßig. Für Menschen mit Rückenproblemen nicht direkt zu empfehlen. ;) Nach ca. 20 Min. hin- und herfahren stoppten wir an einem Berg, um mit dem Board runterzufahren und da Martin vorher große Töne vom im Stehen herunterfahren gespuckt hat, sollte er auch als erster, aber doch nur im Liegen. :P Die Abfahrten waren mega cool, aber bei der 3. haben sich drei Mädels verletzt, weil sie über einen Hügel gefahren und vom Board geflogen sind und so waren nur wir drei Musketiere bei der 4. und höchsten und schnellsten Abfahrt dabei.. muhahaha Weicheier (na ja, da waren zwei dabei, die nicht eine Abfahrt gemacht haben). Zum Sonnenuntergang chillten wir uns auf einen anderen Berg und setzten uns auf’s Dach des Autos, fuhren dann zu einem Punkt, wo man die Oase von oben sehen kann und damit endete die Tour leider. Als Mitbringsel hatten wir jedoch die Taschen voller Sand, eine Socke von Mareike haben wir dafür dort gelassen. ;)

Recht fix fuhren wir weiter nach Nasca, wo wir ein super Ho(s)tel mit Carport fanden, mit klasse Service und tollen Menschen. Zunächst brauchten wir ein Abendessen und einen Bananenshake, bevor wir ins Bett gehen konnten und bekamen beides (etwas teuer, aber wohl der beste Shake, den Jendrik je hatte und er mus schon sehr viele gehabt haben..).

 

Am nächsten Morgen gingen die Jungens wieder laufen und waren auf ‘nem großen Hügel neben dem Dorf und konnten das ganze Tal sehen. Nach dem Frühstück liefen wir ins Zentrum, um noch Ceviche zu probieren und ein paar Früchte für den Weg mitzunehmen, denn der nächste Part versprach anstrengend zu werden - 800km durch die Anden über gewundene und steil steigende  Straßen. Da wir aber schon mal in Nasca waren, konnten wir die Stadt natürlich nicht verlassen ohne uns wenigstens einen Teil der “Nasca-Linien” angeschaut zu haben. Für die meisten und tollsten muss man einen Flug machen, zwei der Bilder kann man jedoch von einem Aussichtsturm sehen und dort fuhren wir hin. Auf einem Berg daneben führten viele der schnurgraden kilometerlangen Linien zusammen - es war auf jeden Fall beeindruckend!

Nette Autoparty vorm Schlafengehen
Nette Autoparty vorm Schlafengehen

Schnell wieder durch die Stadt und auf der anderen Seite raus in Richtung Anden. Der Weg fing schon gut an, denn nach zehn Minuten wurden wir von korrupten Bullen (Pacos) angehalten, weil wir mit ausgeschaltetem Licht gefahren sind (außerhalb der Stadt ist es auch bei Tag Pflicht). Es sollte 400 Soles kosten, aber als wir checkten, dass die kein Auge zudrücken würden, weil die Kohle wollten, zahlten wir denen was auf die Hand und fuhren weiter.. danach vergaßen wir das Licht nicht mehr. :D


Es ging einige Stunden rauf und hin und her und runter und rauf und sowieso. Mit einigen Pausen und einmal Mittagessen wurde es schnell dunkel, bald Nacht und dann zog sich der Nebel (also eher Wolken auf’m Berg) so zu, dass man echt gar nichts mehr sehen konnte. Der Tank sprang auf Reserve und natürlich weit und breit keine Dörfer.. da es eh bereits nach Mitternacht war fuhren wir zur nächsten Tanke und pennten im Auto (wenigstens haben wir das Hostel gespart ^^). Jendrik kletterte über das Autodach, weil er mal wieder vergessen hat den Kofferraum zu schließen und zu faul war sich die Schuhe anzuziehen (hat er danach immerhin nicht mehr vergessen :D).


Am nächsten Morgen merkten wir, dass es eine 24h Tanke gewesen sein sollte, aber na ja, waren jetzt halb ausgeschlafen und es war hell. Da wir ziemlich nah an Cusco waren, dauerte es nur noch 2h, bis wir im Stadtkern standen und ein Hostel suchen konnten. Schnell wurden wir fündig und aßen unser wohlverdientes Frühstück (mit der widerlichsten Bananenmilch, die je ein Mensch gemixt hat). Den Rest des Tages verbrachten wir ganz entspannt damit Infos zusammenzusuchen, zu entscheiden, was wir machen wollten und Sightseeing. Da der Trip zum Machu Picchu 230US$/P kosten sollte, dachten wir uns, mit dem Auto zu der nächsten Stadt zu fahren und von dort zu latschen, klang auch gut. Was aber einfacher gesagt ist, als getan... ;)

Abends holten wir uns Waffeln, und kauften ein paar Sachen ein (für die Fahrt und zum Abendessen), bevor Jendrik zur Massage ging und wir Monopoly spielten (Mareike hat verloren und das weiß sie auch :P). Beim Kochen lernten wir Gwendolyn und Lisbeth aus Belgien kennen und luden sie dazu ein mit uns zu fahren.


Fotos aus Cuzco, Aguas Calientes und dem Weg dorthin:

Der nächste Morgen lief nicht ganz so, wie vorgestellt, denn wir wollten um 6:30 frühstücken, mussten aber eine 3/4 Stunde warten, weil der Brötchenlieferant zu spät kam.. danach rannten wir halb zum Auto und düsten los, weil wir einiges schaffen mussten. Auf halbem Wege staute sich alles, weil einem LKW eine Achse gebrochen ist, oder so. Zum Glück kamen wir recht schnell vorbei und konnten weiter. Nach einer halben Stunde kamen wir in eine große Kontrolle (wir nehmen an, dass sie nach Waffen oder Drogen gesucht haben). Bis nach ‘Santa Maria’ kamen wir dann ganz ohne Probleme und bogen ab auf die Schotterstraße, die es ein bisschen in sich hatte.. zu den ganzen Flüssen, die über die Straßen abgeleitet werden, statt drunter, kamen jetzt noch Schlaglöcher, dicke Steine und Erdrutsche. Nach ca. 15 Minuten staute sich mal wieder alles, diesmal wegen eines Erdrutsches; der dauernde Regen führte dazu, dass der Boden wie Pudding war.. und wir hatten leider nur einen 2WD mit sehr tiefem Boden, der auch schon ein paar Mal Bekanntschaft mit Steinen gemacht hatte.. alle Touris aus den Bussen waren dort und schmissen Steine auf die Stelle, um den Boden irgendwie zu befestigen. Wir stiegen auch aus, um uns das Spektakel anzusehen (ein Bus musste rausgezogen werden, weil er sich festgefahren hatte nach 3 erfolglosen Versuchen über die Stelle zu kommen). Nach ein paar Minuten fuhr Martin alleine drüber, rutschte, Steine knallten gegen den Unterboden und keiner atmete.. aber es klappte, alle stiegen ein und weiter ging es. Nach ca. 30 Minuten Fahrt gab es erstmal ein paar selbstgemachte Sandwiches zum Mittag und eine Pinkelpause (die Belgierinnen klauten ein paar Mandarinen von ‘nem Hof) und weiter ging es bis zur nächsten mega matschigen Stelle, wo gerade 10m vor unserer Motorhaube ein dicker Stein heruntergerollt kam (Durchmesser ca. 40cm). Wir warteten kurz, ob mehr kommt und räumten ihn fix aus dem Weg. Als das erledigt war, kam die letzte Probe für Martin und Auto (vorerst..) - über matschigen Boden eine 90 Grad scharfe Kurve auf eine Holzbrücke, wo gerade so ein Auto drauf passt (Der Blog steht, also leben wir noch ^^). In ‘Santa Teresa’ angekommen, ließen wir das Auto irgendwo stehen, packten unseren Kram um und nahmen ein Taxi bis ‘Hidroelectrica’ (ein Wasserkraftwerk), wo die Bahnschienen anfangen, denen man bis nach ‘Aguas Calientes’ folgen kann. ‘Aguas Calientes’ wird auch ‘Machu Picchu Pueblo’ genannt und ist das nächstgelegene Dorf dort. Es führt keine Straße dorthin. Wir gingen also ca. 2h an den Bahnschienen entlang und entfernten uns langsam von den Belgiern (die waren echt lahmarschig :P). Mal liefen wir mit Musik, mal hörten wir auf das Rauschen des Flusses. :P Zwischendurch wurde es dunkel und als wir ankamen war es stockfinster, es zeigte sich aber ein wunderschöner Mond über den Bergen um uns herum. In der Stadt suchten wir wieder über eine halbe Stunde ein Hostel und gingen dann zu dem ersten, das wir gesehen haben. Natürlich! Wir lernen doch nicht dazu.^^ Danach kauften wir uns die Tickets zum Machu Picchu für den nächsten Tag und gingen schön fancy am Plaza Pizza essen.

Vor dem Marsch frühstückten wir ein paar Brötchen mit Avocado und Gedöns, nahmen etwas Wasser mit und liefen los. Am Fuße des Berges zeigten wir unsere Tickets, machten Fotos und ließen die Hungerspiele beginnen... es war so hart! 

Für ca. zwo Kilometer brauchten wir beinahe zwei Stunden, weil es einfach suuuuper steil über Treppen hoch ging. Oben angekommen machten wir erstmal 15 Minuten Pause (wir mussten eh auf Gwen warten), bevor wir uns trennten. Die Mädels machten eine spanisch geführte Tour und wir liefen gegen die Regeln durch die Ruinen und wurden so oft angepfiffen und zurechtgewiesen, dass wir uns wunderten, dass man uns nicht rausgeschmissen hat. :D Nach fünfzehn Minuten gingen wir aber zurück, um zunächst auf den Berg ‘Machu Picchu’ gehen zu können (was weitere zwei Stunden dauerte). Alles Training - hechel.. Oben musste man ca. 45 Minuten warten (der Puls beruhigte sich langsam wieder), bis die Wolken sich unter uns verzogen und man auf die “winzige” Stadt heruntersehen konnte. Auf dem Rückweg sind wir immer näher an die Ruinen herangekommen und man hatte noch lange eine gute Sicht auf die Stadt, die tatsächlich wirklich groß ist. Danach liefen wir noch einmal durch die kompletten Ruinen und schnappten bei dem einen oder anderen Guide ein bisschen was auf. Super faszinierend wie diese Stadt konstruiert wurde mit einem Frischwassersystem im ganzen Bereich und der Bewässerung der treppenförmigen Felder rundherum!

Als es anfing zu regnen, gingen wir wieder runter. Um die Knie zu entlasten entschieden wir uns den ersten Teil über die Busstrecke zu laufen und dann wechselten wir auf die Treppen, die wir hinab rannten. Insgesamt waren es nur 45 Minuten bis nach unten und durch unsere Erschöpfung 15 Minuten zum Hostel. Nach dieser Anstrengung gab es ein kühles Bier, viel Wasser und Coke und natürlich war der Hunger riesig geworden; leider hatten wir den Mädels versprochen auf sie im Zimmer zu warten, aber nach etwa 2h hatten wir so hunger, dass wir den Schlüssel abgaben und was futtern gingen. Danach ließen wir drei uns massieren und gingen bald ins Bett.

Damit ihr euch die Straßen etwas besser vorstellen könnt: 

Ausschlafen konnten wir zwar nicht, aber super ging es uns trotzdem. Nach ein paar Sandwiches gingen wir für ca. 1h zu den heißen Quellen, die der Stadt ihren Namen geben und entspannten dort noch mal, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Gegen Mittag waren wir nach einem schnellen Marsch wieder in Santa Teresa und fuhren mit wenigen Problemen zurück, da die gefährliche Brücke auf der anderen Seite nicht in einen Matschhaufen führte und der Erdrutsch bereits festgefahren war. Supi! Von Santa Maria ging es dann recht flott zurück - ab da war alles asphaltiert - und so kamen wir.. schon wieder zu einem Unfall.. Einer der Flüsse, die über der Straße laufen war ziemlich gestiegen und ein Motorrad war in den Fluten verunglückt. Als wir anhielten, sahen wir unten am Fluss einen Mann, der genauso wie ein paar Leute gegenüber irgenetwas rief. Es war über das Rauschen des Wassers kaum zu verstehen und wir waren die ersten auf dieser Seite. Martin und Jendrik stiegen zu dem Mann herab und plötzlich sahen wir, dass ein zweiter Mann im Fluss war. Man konnte ihn nur sehen, wenn er seine Arme herausstreckte, alles andere war unter Wasser. Oh Gott! Martin kam nur ein paar Sekunden zu spät unten an, der Mann war weggespült worden. In der Hoffnung, dass er sich weiter unten noch einmal hatte festhalten können, kletterten Martin und Jendrik unten am Fluss entlang, Mareike lief oben an der Straße zu einer Flussbiegung zurück, wo das Wasser nicht mehr so schnell floss, doch wir sahen den 20-jährigen Mann nicht wieder. :/ Man hatte ihn am nächsten Tag immer noch nicht gefunden. :(


Natürlich traute sich danach keiner der wartenden Autos über den Fluss zu fahren (es kamen auch gelegentlich große Felsen mit herunter) und so drehten wir um, um Mittag zu essen. Als wir nach dem eher schweigsamen Essen erneut zu der Stelle fuhren, war der Fluss noch weiter gestiegen und hatte mega Geröll auf die Fahrbahn geschwemmt (absolut unmöglich dort hinüber zu kommen), also entschieden wir uns dazu zurück nach Santa Maria zu fahren und dort zu übernachten. Leider ist ein anderer Fluss ebenfalls gestiegen, sodass wir eingekesselt waren. Haha. Zu unserem Glück gab es irgendwo im Nirgendwo eine Unterkunft für nur 10 Soles (sah aber auch aus, wie ein schlechter Horrorfilm - Cabin in the Woods-Verschnitt, es gab sogar eine Axt). Der Typ, der dort mit seinen fünfzehn Hunden und hundert Hühnern und Hähnen für Hahnenkämpfe lebt war aber super freundlich und sorgte für alles.

Am nächsten Morgen fuhren wir ohne Zwischenfälle durch nach ‘Ollantaytambo’ und waren nachmittags dort. Die Belgier fuhren von hier mit Bus nach Cusco, zahlten ihren Spritanteil und schenkten uns Schokiiii! :D :) Wir besuchten die Ruinen und waren trotz Machu Picchu doch noch beeindruckt. Auch hier gibt es einen kleinen Berg, von dem man das ganze Tal und die Ruinen sehen kann; unten hatten sie eine Art Aquädukt und Fontänen, ganz zu schweigen von deren Kanalisation und Drainagesystem (bei einem Kampf gegen die Spanier überfluteten sie diese Stadt - wie Jendrik das blinde Huhn es erahnt hat - deshalb sind einige Teile noch nicht ausgegraben). Danach suchten wir erst einen Platz zum Stehen für das Auto und ein Hostel, bevor wir lecker essen gingen. Es gab sogar Stromausfall umsonst dazu - gut, dass mit Gas gekocht wird und Kerzen immer vorrätig sind. Danach kauften wir beide uns je ein Paar Wanderstöcke für 17€ (insgesamt ^^). 

 

Am nächsten Morgen wollten wir früh raus, um die anderen Ruinen besichtigen zu können, die in dem Ticket von Ollantaytambo mit drin sind. Eine war geschlossen, also blieben noch zwei - Moray und Chinchero. Auf dem Weg nach Moray blieben wir einmal auf einer matschigen Straße stecken (in einem Dorf), konnten uns aber locker flockig freifahren. Moray ist eine Art invertierter Terrassenbau, in dem es im Kreis abstufend nach unten geht; dadurch wird erreicht, dass jede tiefere Ebene etwas wärmer und weniger Wind ausgesetzt wird. Chinchero war etwas interessanter, aber nicht so cool wie Machu Picchu oder Ollantaytambo - eher eine abgespeckte Version, wo fast ausschließlich Terrassen und kaum Gebäude waren. Im Dorf daneben gab es aber Mittagessen und Souvenirs. Mareike (schon wieder^^) und Jendrik holten sich je einen Poncho für unsere Poncho-Party mit Guacamole und Käseflips. :’D Von hier aus zogen wir die Fahrt bis Nasca durch, wir tankten auf (man lernt ja aus Fehlern), aßen irgendwann und fuhren bis 2 Uhr in der Nacht, weil wir Zeit aufholen mussten. (Das war wohl der Grund, warum Jendrik lustlos im zweiten Gang die Berge rauf und runtergefahren ist xD) Der Typ vom Hostel war erstaunlich erfreut uns zu dieser Zeit noch zu sehen, auch wenn wir ihn aus dem Bett geholt haben.

 

Ollantaytambo, Moray & Chinchero - das heilige Tal:

Am nächsten Morgen liefen die Chicos wieder, aber diesmal zu einer Straße, wo es Trainingsgeräte gab (auch wenn die alle Müll waren). Da wir so spät da waren in der Nacht, sagte der Besitzer, dürften wir 2h länger bleiben und er würde uns auch später Frühstück bringen - super freundlich! Gegen zwölf Uhr checkten wir aus und parkten das Auto auf der Straße, um noch eine Bananenmilch zu trinken; die Spinner machten eine warme und als wir fragten, ob sie die kalt machen könnten, gab es je einen Eiswürfel dazu.. xD Von Nasca fuhren wir auch gleich durch bis Lima, was ganz easy war und recht schön so am ‘Ocean Drive’. ^^ In Lima war das Fahren ein bisschen stressig im Feierabendverkehr, aber wie immer, wer zuerst hupt, hat Vorfahrt (außer da kommt ‘n Truck, dann bleibt man gefälligst stehen). Wieder beim Hostel angekommen, aßen wir zunächst unser Abendbrot (lecker Chifa :P) und dann legten wir uns auf unsere Matratzen im Esszimmer; alle Betten waren restlos ausgebucht, neben uns war noch eine, die auf dem Boden pennte (aber hey, war für nur 10 Soles). Mareike konnte allerdings nicht schlafen, weil ihr super warm war und oben auf dem Flur wurde sie von Leuten geweckt.

Der nächste Morgen kam schnell und wir brachten mit mulmigem Gefühl das Auto zurück, denn zwischendurch sind wir ein paar Mal aufgesetzt und das Auto war manchmal lauter, manchmal aber auch nicht und dazu kamen noch ein paar neue Kratzer unten in der Front. Glücklicherweise bestand das Auto den Rundumcheck und Mareike bekam die Kreditkartenkopien zurück, ohne zu zahlen. Danach feierten wir uns und machten ein richtig leckeres Frühstück (Omelette mit Brötchen, Avocados und sonst so Zeug), bevor wir die Wäscherei besuchten; die Jungs gingen ins Zentrum von Lima, während Mareike die Wäsche wusch und heimtrug, um dann zu chillen, bzw. Tagebuch zu schreiben. Martin und Jendrik waren im Kakaomuseum und schnorrten sich durch, gingen in ein Catacombenmuseum und schlenderten durch die Einkaufsstraßen. Nachdem sich Jendrik die Schuhe putzen ließ, von einem netten, redseligen Mann, fuhren die beiden zurück zum Hostel und kauften für ca. 8€ 12 Donuts bei Dunkin’ (weil Martin vergessen hatte zur Busstation zu laufen und nach einem Ticket zu fragen.. wenn man nicht alles selbst macht).

Der nächste Morgen fing recht spät an und der Tag war auch eher unproduktiv. Nachdem wir ausgecheckt hatten, fuhren wir in die Stadt, um ein Ticket nach ‘Trujillo’ zu kaufen; währenddessen wanderte Jendrik durch ganz Miraflores, zockte im Casino und war bei einer Happy-End Massage (ne Spaß, keine Ahnung, was der außer rumlatschen gemacht hat). Wir fanden keinen Bus für diese Nacht und blieben eine Nacht länger, also checkten wir wieder ein und schrieben Tagebuch, surften im Netz und solche Dinge. Abends liefen wir nochmal alle drei zusammen auf ein letztes Abendmahl mit Meerschweinchen und Hamburgern quer durch Miraflores. Auf dem Rückweg schauten wir uns Bilder von einigen einheimischen Künstlern an.

Am letzten Morgen gelüstete es Jendrik nach einem Gourmetfrühstück, also zahlten wir 14 Soles (im Vergleich, dafür bekommt man zuweilen 2x eine Suppe und eine Hauptspeise mit leckerem Getränk) für ein mickriges (aber leckeres) Sandwich mit ‘nem ekelhaftigem Saft. Nachdem wir eh schon die Spendierhosen an hatten, sprangen wir kurz darauf im Einteiler ins “kalte” Wasser und surften erstmal ein paar Stunden - wir mussten schließlich unsere Frühstückskalorien verbrennen. Gegen drei Uhr gingen wir auf ein letztes Chifa und holten uns ‘ne schöne Dusche im Hostel ab. Jendriks Taxi kam gegen fünf und so war die Zeit schneller um, als gehofft. Wir schrieben noch ewig Tagebuch (nicht übertrieben - hatten mittlerweile über drei Wochen nachzuholen). Um acht waren wir am Terminal, um eine Stunde später in den Bus zu steigen und Lima endgültig zu verlassen.

und weil's so schön war noch ein Foto von Machu Picchu zum Abschluss ;) wer noch mehr Fotos möchte, kann sich mal wieder in Mareikes Dropbox umschauen - viel Spaßii
und weil's so schön war noch ein Foto von Machu Picchu zum Abschluss ;) wer noch mehr Fotos möchte, kann sich mal wieder in Mareikes Dropbox umschauen - viel Spaßii

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Monika (Samstag, 19 März 2016 17:58)

    Wow.... einfach nur Wahnsinn ☺

  • #2

    Jendrik (Montag, 04 April 2016 22:22)

    Ich bin euch von ganzem Herzen dankbar, dass ich
    ein Teil eurer Reise sein durfte. Es war einfach nur
    ein einziges Abenteuer diese 2 Wochen. Auch hier nochmal
    Muchas Gracias amigos