Pingo-Pedro und ein fast totes Tal der Toten

Die Augen der Wüste - Atacama mit George & Iben :)
Die Augen der Wüste - Atacama mit George & Iben :)

Der Bus fuhr nun von der Grenze los und düste die nächsten 1 1/2h bergab.. und zwar ziemlich steil (wir fuhren über 2000 Höhenmeter nach unten und waren trotzdem noch auf ca. 2000m ü.N.N). Man hatte einen super Blick auf den großen Vulkan neben San Pedro de Atacama, unserem nächstes Ziel. Leider hatte sich Chile überlegt nur einen statt drei Schaltern zu besetzen und so standen wir einfach Mal zwei geschlagene Stunden in der Mittaghitze an der Grenze (wofür sind wir um 4 Uhr in Eiseskälte aufgestanden?). Für die letzten zehn Leute von 100 machten sie dann doch noch den zweiten Schalter auf - wie rücksichtsvoll. Am frühen Nachmittag waren wir letzten Endes in der Stadtmitte (Ok, die Stadt ist nicht mal ein großes Dorf, aber dafür ein wunderschöner Wüstenort - später erfuhren wir, dass Chile sich diese Region von Bolivien ausgeliehen und nie wiedergegeben hat, was dazu führte, dass Bolivien statt eine riesige Navalnation zu sein, leider zu einem Leben als Binnenstaat verdammt wurde).

 

Nach einer Stunde ‘rumlaufen in der Innenstadt, kam Martin zum Plaza zurück und hatte doch noch ein nicht ganz so teures Hostel gefunden. Wir hatten die Hoffnung schon fast aufgegeben... Kein Wunder, denn die Stadt war voll und gefühlt jeder zweite war ein deutscher Tourist. Nach dem Check-in liefen wir erstmal halb verhungert zum Hähnchenmann von nebenan und verbrachten dort ‘ne gute Stunde, bevor wir zum Hostel zurückkehrten, dort chillten und Tagebuch schrieben, bis die Finger wund waren. Am Abend gaben wir Wäsche ab und liefen noch durch die Stadt, wo wir erfuhren, dass ein 4WD für 24h ca. 110€ kostet.

Am nächsten Morgen lernten wir Iben kennen, eine Norwegerin, die nichts vor hatte und sich uns kurzerhand anschloss. Da George frische Kleidung wollte um sich für Iben chick zu machen (hihi), warteten wir bis mittags, dass die Wäsche kommt und liefen zum Markt um Früchte einzukaufen. Nachdem wir Infos über mögliche Sehenswürdigkeiten - auch kostenlose - eingeholt hatten, fuhren wir also los zur kleinen Salzwüste von San Pedro (natürlich wollte Martin unbedingt fahren) und badeten (nur Mareike und Martin) in den sogenannten ‘Salzaugen’, von denen man nicht genau weiß, wie tief sie sind (ob wegen Desinteresse oder fehlender Möglichkeiten weiß man nicht :)). Der Weg dort hin und auch wieder zurück war recht abenteuerlich, weil die Straße sehr holprig war und alle außer dem Fahrer Angst hatten, dass wir das Auto in Stücken zurückbringen (Baujahr 2016 und 3000km runter :’D).

Der zweite Halt galt nach kurzen Navigierungsschwierigkeiten der ‘Ruinenstadt’ Tulor, die sicher Mal ganz cool gewesen, heute aber recht lame ist. 

In der Reproduktion der Häuschen hatten wir dennoch ‘ne Menge Spaß (wir ließen eine Lehmfigur am Lagerfeuer ein Foto von uns machen :D) und hey, ein Museum mit schlecht ausgestopften Tieren gab es auch. :’D Die Fotos davon ersparen wir euch allerdings mal...

Der dritte Tagesordnungspunkt war dann das Tal der Toten ‘Valle de la muerte’, in dem Martin natürlich irgendwo einbiegen musste, wo an beiden Seiten des Wagens ca. 10cm Platz war, große scharfkantige Felsen links und rechts lagen und zwischendurch ein Balanceakt mit dem Auto stattfand, da große Löcher auf dem Weg und zwischen den Reifen waren (achsoooo... deshalb Todestal). Als am Ende ein Felsrutsch den Weg versperrte, flippte Mareike total aus (berechtigt!). Glücklicherweise konnten wir den Wagen mit Georgies Hilfe drehen und vorwärts wieder heraus aus diesem Todestal fahren. Nun ging es auf die eigentliche Straße, die zu großen Sanddünen führte, wo die Mädels spazieren gingen und irgendwelche Kristalldinger fanden, während Martin dachte es wäre eine gute Idee die Düne hochzulaufen und auf einem Plastikbeutel runterzurutschen (was mal so gar nicht funktionierte); George blieb beim Auto. ^^ Der arme Junge hatte mit seiner Höhenangst auch schon genug erlebt heute, als Martin absichtlich nah an einem Abgrund entlang gefahren ist...

Nach dem ganzen Stress wollten wir uns den Sonnenuntergang dann im berühmten Mondtal - Valle de la Luna - ansehen, was auch wieder ein echtes Highlight war. Vor allem der Weg, den wir nach oben klettern mussten und der Pfad, dem wir folgten, war echt schön. Ihr müsst die Fotos sehen - es war wie in einer anderen Welt! :)

Eigentlich hätten wir danach zurückfahren sollen, aber der Typ von der Vermietung meinte es ist ein Muss 60km der Hauptstraße nach Westen zu folgen, um auf der höchsten Stelle die Sterne zu beobachten.. na ja, es war kalt, wir waren kaputt und leider kamen immer wieder Autos vorbei, was dazu führte, dass es nicht wirklich dunkel war. Außerdem hatte George zu viele Späße gemacht und Iben richtig auf den Zahn gefühlt :’D (war eigentlich ganz witzig den beiden beim Zanken zuzuschauen^^). Zurück in San Pedro wollten wir noch nen Pisco Sour (Nationalgetränk von Chile) probieren, George und Martin endeten aber bei Corona aus dem Supermarkt und die Mädels im Bett. Kann ja auch kein Mensch ahnen, dass es in Chile ein Gesetz gibt, welches besagt, dass man Alkohol nur ausschenken darf, wenn auch etwas zu Essen bestellt wird - wir wollten natürlich nichts essen.


Bildergalerie Valle de la Luna <3

Da wir erst so spät zurück waren, wollte keiner so recht früh aufstehen, also beließen wir es dabei nach dem Frühstück statt zum Sonnenaufgang bei ‘Arco Iris’ zu sein. Dies ist ein Tal mit vielen verschieden Steinformationen und vor allem Farben! Grün, Blau, Rot, Gelb, Violett - es gab viele verschiedene und der Weg hierher war auch ganz nett. :) Auf dem Rückweg gingen wir die ‘Höhlen-Schnitzereien und -Malereien’ ab, konnten uns aber nicht so darauf einlassen, da einige so neu aussahen. Immerhin gab es keine Alienzeichen oder so.

Zurück in der Zivilisation mussten wir leider tanken und zahlten noch Mal einen ganzen Batzen Geld, geschweige denn von der Zeit die beim Warten draufging (es gibt eine einzige Tankstelle in der Stadt irgendwo versteckt in Einbahnstraßen und eine riesige Autoschlange stand vor dem Eingang bereit). Iben war mitlerweile richtig angepisst von George xD und wir liefen zurück zum Hostel, um in ein günstigeres umzuziehen (außerdem war das WiFi Mist beim anderen). Im neuen Hostel lernten wir eine etwas ältere Holländerin kennen, die nachts in Georges Bett wollte (Georgi wollte es nicht wahr haben, aber es war so). Wir wissen das, denn einschlafen war recht schwer mit der unendlich schlecht gesungenen Karaokemusik von nebenan. ;) 

Am nächsten Morgen lernten wir Anne aus Delmenhorst kennen, die nichts mit sich anzufangen wusste, also schloss sie sich unserer Idee an tagsüber nach Iquique zu fahren (die Strecke sollte echt schön sein). Wir kauften Tickets für eine Stunde später und saßen bald im Bus, hatten aber Aufenthalt in Calama und mussten einmal um’ Pudding, um was zu Essen zu finden. Nach einer supertollen Fahrt und einem wunderschönen Sonnenuntergang überm Meer kamen wir kaputt in Iquique an und nahmen ein Taxi zu einem Hostel in der Innenstadt, wo wir gleich das erste nahmen. George und wir mochten es, Anne war recht angepisst, weil es kein Backpackers war. Sie  hat aber nichts gesagt, also blieben wir (Frauen..). Wir machten noch ‘nen Spaziergang am Pier zur nächsten Tanke und holten Kekse und Co. Mit diesem nahrhaften Abendessen ging es auch schon ins Bettchen.

Strand von Iquique
Strand von Iquique

Martin ging am nächsten Morgen laufen, Anne buchte die nächste Nacht im BP’s und George und Mareike chillten. Zum Frühstück mussten wir 4(hundert) Blocks zum Supermarkt und zurück, aber es gab leckeres Rührei mit Avocado auf Toast. Danach gingen Mareike und Martin zum Strand, Anne wollte uns besuchen und meinte, sie wäre auch da gewesen, aber vielleicht an einer anderen Stelle, denn sie fand uns nicht. George hat ein paar Leute angerufen und geschlafen (der Spinner wollte eigentlich auch nachkommen^^). Martin spielte jedenfalls zwei Stunden in den Wellen und verbrannte sich ein bisschen, was aber nicht so schlimm war, weil er das Leben eines Typen rettete, der nicht mehr zurückschwimmen konnte (so tragisch war das nicht, hätte er auch selbst geschafft aber na ja..). Diesen Abend saßen wir zusammen auf der Terrasse und quatschten, bevor es früh zu Bett ging (wir wollten den Bus um 2 Uhr morgens über die Grenze nach Peru nehmen - wessen Idee das auch immer war, er/sie gehört gesteinigt!).

auf dem Weg nach Iquique
auf dem Weg nach Iquique

Um eins klingelte der Wecker, es war alles gepackt, also waren wir recht pünktlich mit dem Taxi am Bahnhof, wo wir aber erfuhren, dass wir über 1 1/2h warten müssen.. euer Ernst?! Im Bus ging es dann recht flott bis zur Grenzstadt, wo wir einen Service fanden, der uns recht teuer rüberbrachte (war aber fast wie in einer Limo). Im Terminal schnell ein Ticket nach Arequipa für uns besorgt und Geld getauscht, damit Sandwiches besorgt und auf in den Bus für die 6 stündige Fahrt. 

Nachmittags kam der Bus in Arequipa, Peru, an und ein Taxi fuhr uns recht günstig bis zu einem Hostel und so quartierten wir uns erstmal ein und aßen ein fixes Abendessen. Arequipa ist Perus zweitgrößte Stadt und liegt in einer Gegend voller Vulkane und den tiefsten Canyons der Welt. Ein Paradies für Bergwanderungen! Wir schauten uns am nächsten Tag allerdings erst einmal die hübsche alte Kolonialstadt an. Der viel gepriesene Aussichtspunkt war zwar nicht wirklich spektakulär, aber die Gebäude in der Innenstadt waren wirklich nett. :) Die Stadt liegt auch an einem Fluss und so ein Fluss wertet eine Stadt doch auch noch mal auf. ;) Wer jetzt aber denkt, dass es viel Grün gibt in der Stadt, wird wohl enttäuscht. Nur die bewässerten und gut gepflegten Plazas haben viel Grün und Blumen.. die Lieblingspflanze dieser Stadt ist definitiv der Kaktus. Zum Essen hatten wir ein vegetarisches 3 Gänge Menü mit Getränk für etwa 2 Euro pro Person (super lecker) und gingen erstmal wieder zurück zum Hostel. Georgie, der Chiller, war irgendwie die meiste Zeit im Hostel geblieben - er hatte aber auch ein kleines Rasierproblemchen gehabt, ihm sei verziehen.^^ Eigentlich hatten wir vor, uns gegen Abend noch die ‘Monasterio de Santa Catalina’ anzuschauen, waren dann aber zu faul. Tja, passiert. Immerhin schafften wir es noch Tickets für eine Tour zum Colca-Canyon für den nächsten Tag zu buchen.. Wenn man dann hört, dass man gegen 3 Uhr morgens abgeholt wird, macht es auch Sinn, dass einen jegliche Motivation für den Abend verlässt. ;)

Von unseren weiteren peruanischen Abenteuern müsst ihr aber im nächsten Blog lesen. ;) Falls wir den irgendwann geschrieben bekommen. :P 

Wer noch nicht genug hatte, findet ein paar weitere Fotos wie immer in Mareikes Dropbox. ;) Bis baaaald!

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Kommentare: 1
  • #1

    Monika (Dienstag, 23 Februar 2016 09:32)

    Die Delmenhorster findet man aber auch überall ;)