Chiloé - eine märchenhafte Insel, jedenfalls was Geschichten angeht

Hallo ihr Lieben, danke für die ganzen netten Kommentare und Gästebucheinträge. :)


Hier kommt wie versprochen ein weiterer Blog, ohne lange Wartezeit :D  Mit diesem Blog eröffnen wir eine neue Rubrik: "Aufgaben". Wir haben zwar schon länger mit dem Gedanken gespielt, zumal Mareike vor Abflug bereits eine Aufgabe zugeteilt wurde (Klobilder xD), konnten uns bisher aber noch nicht dazu durchringen (wir hatten Angst davor, was uns erwarten könnte ;) - Scherz, wir sind einfach faul..)

Castro im Herzen der Insel
Castro im Herzen der Insel

Nach einigem hin und her entschieden wir uns am nächsten Morgen auf die Insel Chiloé nach Ancud zu fahren und gingen nach dem Frühstück zum Busbahnhof, wo wir erfuhren, dass die Fahrt bis Puerto Montt 9700/P kosten soll. Da uns die Franzosen von ihrem vielen Trampen erzählt und wir gelesen haben, dass das hier gang und gebe ist (auf dem Weg zum Quetrupillan nahm unser Guide auch jemanden ein Stück mit), überlegten wir uns das auch zu versuchen. Für 1900/P kamen wir zunächst in die nächste Stadt, die an der Panamerikana (einzige "Autobahn") liegt und versuchten dort unser Glück. Nach ca. 30 Minuten hielt ein Pickup mit ner netten Familie und zwei freien Plätzen, die brachten uns zunächst weiter als sie selbst fahren wollten - bis zur nächsten Mautstation. Dort dauerte das ganze etwas länger und nach ca. 1h trafen wir auf Carlos, einen chilenischen Arzt, der nach Valdivia fuhr und uns direkt beim Busterminal ablud und uns die Nummer eines Freundes in Chaitén gab, wo wir Couchsurfen könnten. Von dort aus zahlten wir noch 4000 nach Puerto Montt (hatten die Schnauze voll :'D) und trafen dort auf einen Taxifahrer, der auch ziemlich gut Deutsch sprach - George. Wir einigten uns darauf, dass er uns für 2000 zu 'nem Hostel fahren darf, das nicht teurer als 10000/Nacht ist und tatsächlich fand er eins.

Puerto Montt
Puerto Montt

Der nächste Morgen fing früh an. Da wir kein Frühstück hatten, checkten wir aus und ließen unseren Kram dort, um nach einem Supermarkt zu gucken. Nach dem Frühstück holten wir Infos zur Insel Chiloé und bekamen einen heißen Tipp, wo wir günstig Zelte und Schlafsäcke bekommen. Zunächst schlenderten wir durch eine Mall, die nicht gerade günstig zu sein schien und liefen dann quer durch die Stadt (bestimmt 3 - 4km und natürlich bergauf), um zu einem großen Laden zu gelangen, wo wir uns ein 4er Zelt (wegen der Rücksäcke) und zwei Schlafsäcke besorgten. An der Kasse sorgten wir dann für ein bisschen Tumult und waren am frühen Nachmittag zurück, um den Bus nach Ancud zu nehmen. 

In Ancud trafen wir beim spazieren wieder auf Verone und Maya und machten 'ne kleine Pubtour mit denen und den Spaniern, die die kennengelernt hatten. :)
Feria in Ancud
Feria in Ancud

Der nächste Tag war wieder ein bisschen sehr verwirrend, irgendwie ist diese Insel verwünscht und treibt jeden, der keine Pläne gemacht hat, dazu sich auch um nichts zu scheren. :D Außerdem haben die hier coole Monster und Legenden und so! 

Martin wollte unbedingt frische Milch trinken (in den Läden verkaufen die nur H-Milch) und so liefen wir zur Feria (ein Markt, wo die Bauern jeden Tag stehen und ihr Zeug anbieten), leider ohne Erfolg, die Milch war schon vergriffen. Dafür fanden wir andere merkwürdige Sachen, die wir uns aber nicht trauten zu kaufen. 
Später liefen wir ein paar Hostels ab, weil wir noch 'ne Nacht bleiben wollten, aber unser Hostel bisschen zu teuer war. Als wir dann die Taschen holten, meinte Mareike, dass wir vielleicht doch besser weiter fahren sollten. Nach ca. 1h erfolglosen Trampversuchen, liefen wir halt den Kilometer zur Busstation und nahmen den nächsten Bus nach Castro. 

In Castro klapperten wir ein paar Hostels ab und fanden ein ganz nettes, wo sich die Familie hauptsächlich in der Küche aufhält, weshalb wir uns nach einiger Verhandlung auf eine Benutzung am Tag einigten.
Unesco Kirche in Castro - eine von vielen auf der Insel
Unesco Kirche in Castro - eine von vielen auf der Insel

Das Tolle, wenn man kein Frühstück inklusive hat: man kann im Bett frühstücken. Machten wir auch direkt, ließen den Tag langsam angehen und machten uns später zur Touristeninformation auf. Die gelb-lilane Unesco-Kirche davor haben wir natürlich auch kurz angeschaut und gingen dann weiter zu einem Berg mit einer guten Übersicht über die Stadt und die andere Berühmtheit von Castro - den Palafitos. Das sind kleine bunt angemalte Holzhäuser, die von der Straße ganz normal aussehen, auf der anderen Seite aber auf Stelzen im Wasser oder Matsch stehen. Dort trafen wir auch auf ein nettes, älteres, ziemlich betrunkenes Pärchen, die einen schmalen Pfad hochkamen. Da schönes Wetter war, gingen wir die Rinne auch hinunter und kamen zu einem hübschen Weg durch ein blühendes Tal. Frühling ist dochnicht so schlecht. :)

Auf dem Rückweg kamen wir wieder an einer Feria vorbei und Mareike kaufte sich Poncho Nummer 2 in der Hoffnung, dass Martin den nicht wieder klaut. :P 

Abends beim Kochen hatten wir ein nettes Gespräch mit einigen Familienmitgliedern und probierten ein paar interessante neue Sachen: Haba (Bub) und Artischocke mit saurer Soße. :) Daumen hoch!

Nun ging es auch schon wieder weiter, ganz in den Westen nach Cucao und in den Parque Nacional de Chiloé. 

Es war wirklich super Wetter und da dort ein Campingplatz angeschlossen war, versuchten wir unser Glück und probierten unser Zelt aus. Nach dem Aufbau war noch genug Tag über, um entspannt zum Strand zu spazieren. Auf dem Weg durch die bewaldeten Dünen liefen wir nichtsahnend und entspannt einen Hügel hinauf, als plötzlich eine Kuh direkt vor uns auftauchte. Aber so richtig Horrormovie-mäßig! Die stand komplett still im Schatten, schaute uns direkt an und Sabber lief aus ihrem Mund. Lol. Gut, dass der Weg direkt vor ihr eine Kurve machte.^^


Der Strand war auch zeitgleich eine Weide und die Kuh war wohl ausgebüchst. Dafür war der Strand quasi leer und kilometerlang. :) Leider war der Wind dort ziemlich frisch.

Zum Aufwärmen tranken wir eine super leckere heiße Schoki in der Cafeteria und holten ziemlich viel Tagebuchschreiben nach. Leider waren wir nicht so richtig aufs Campen eingestellt gewesen und es gab auch keinen Shop hier.. also musste abends stark improvisiert werden. Martin schaffte es irgendwie trotz recht feuchtem Holz ein Lagerfeuer zu starten, dann klauten wir einen Topf und kochten Spinat und Frühlingszwiebel darin. Die halbe Zucchini wurde auf heißem Stein gegrillt und Gott sei Dank hatten wir noch nen Haufen Brötchen. :D War gar nicht mal so schlecht!^^


Stark geräuchert verzogen wir uns dann in unser Zelt und hatten eine recht kühle Nacht. ;) 

Am nächsten Vormittag machten wir dann die Hauptattraktion des Parks, den Sendero el Tepual. Ein Wanderweg, der zunächst durch Küstenwald führte und später durch flaches Moorland. Dann kam ein Rundweg, der durch einen komplett verwunschenen, einmaligen Waldabschnitt gebaut war. Gebaut deswegen, weil man auf Holzstegen laufen musste, denn auch hier war der Boden sehr nass, so dass die Bäume immer weiter versinken und die neuen einfach auf den alten wachsen. Natürlich war alles vermoost und grün in diesem Bäumelabyrinth. Toll! :)


Nach einem kurzen Abstecher an den großen See, an dem der Campingplatz liegt, bauten wir unser Camp wieder ab und nahmen den nächsten Bus (inklusive großer Familie und kotzendem Kind) zurück nach Castro. Unser Essen war nämlich aufgegessen. :P

In Castro überraschten wir die Leute von dem Hostel mit unserem erneuten Besuch, kochten Kartoffelbrei mit Gemüse (alles versalzen, Kartoffelbrei halb flüssig und das Tiefkühlzeug war nicht richtig heiß - top^^). Gegen Abend ging Martin noch Mal los, als wir alles an Süßkram aufgegessen hatten. :’) 


Den nächsten Tag taten wir kaum was Produktives - Post suchen, Kirche besuchen (ganz aus schönem Holz von Innen) und nach Postkarten Ausschau halten (es verkauft keiner Postkarten o.O) und das wars. 


Am Sonntag (25.10) nahmen wir den Bus nach Ancud und zogen in ein Hostal am Terminal, denn am nächsten Morgen sollte der Bus zurück auf’s Festland gehen. Wir warfen unseren Krempel ins Zimmer und joggten ein ganzes Stück bis zur Promenade am Hafen, trainierten an den Geräten (endlich wieder) und kauften zum Abendessen und nächsten Mittag wieder Würstchen und Toast.. Zurück im Hostel trafen wir auf Rebecca, eine Lehramtsstudentin aus Freiburg, mit der wir den Abend haben ausklingen lassen. :) 

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Kommentare: 2
  • #1

    Monika (Donnerstag, 19 November 2015 10:27)

    Wenn man diesen Blog liest, spürt man so richtig Eure Freiheit! Schön :)
    Ich weiß nicht warum.....aber wenn ich das Foto von Martin in den Poncho betrachte......muss ich an Weihnachtsbaum denken :D Hmmmm.....vielleicht liegt es daran, dass die Weihnachtszeit vor der Tür steht ;)

  • #2

    ike (Sonntag, 27 Dezember 2015 19:04)

    hola Martin, man ancud, da bin ich geboren und vor ca. 15 Jahren das letzte mal dort gewesen. Wirklich wunderschönen dort. Hoffe du hast dir den Vulkan in puerto mont angeschaut und warst bei der alpaca ranche dort :-) beste Grüße Maus Palma de Mallorca/Bremen über Weihnachten. Feliz navidad y un buen ano nuevo. Bon nadal i molts d Anis. Ike