Chile proudly presents: the worst snowboardride down the vulcano with the unspeakable name!

... oder in anderen Worten - Willkommen in den Anden! :) 

Das ist Kunst! Wenigstens sieht der Vulkan im Hintergrund cool und professionell aus ;)
Das ist Kunst! Wenigstens sieht der Vulkan im Hintergrund cool und professionell aus ;)

Wir haben mit Valparaíso das Städteleben hinter uns gelassen und fuhren nun Richtung Süden. Erster Stopp auf der langen Reise: Chillán. 

Wir kamen ziemlich spät abends an, so dass wir ausgehungert noch schnell Completos an einem Kiosk aßen und das nächste Hostel in Richtung Innenstadt nahmen. Da dieses aber ziemlich kalt und nicht so schön war, suchten wir uns am nächsten Morgen ein neues und landeten bei einer Familie im Haus. Das scheint hier gar nicht so unüblich zu sein und wir durften deren Küche mitbenutzen.

Leider mussten wir die arme Hausdame gleich stressen, indem wir ankündigten am nächsten Morgen um kurz nach 7 frühstücken zu wollen. ;) Der einzige Bus bis zur letzten Station in den Bergen ging nämlich schon um 7.50 Uhr. Puh! 


Erstmal wurde sich aber die Stadt angeschaut, denn Chillán verfügt über einen der größten und besten Märkte Chiles. :) Neben dem tollen Markt gab es leider nicht ganz so viel in der Stadt zu sehen. Einen schönen quadratischen Park (mehr Grün als immer nur einen Block gibt es in den Städten kaum - wahrscheinlich, weil die so eine üppige Vegetation direkt an den Stadtgrenzen haben), eine interessante Kirche (durch die ganzen Erdbeben können die bestimmt öfter mal neue Architektur in den Städten ausprobieren...) und joa.. das wars schon :’D Auf dem Markt kauften wir unseren ersten Poncho, den Mareike sich kaufte und Martin dann adoptierte - sehr cooles Teil also.. hat nur einen Nachteil: nimmt ‘ne Menge Platz im Rucksack ein. ;) Für das Abendessen und das Mittagessen am nächsten Tag holten wir dann noch viel Gemüse und ein paar Bananen.

Endlich ist der Alltag eingekehrt - früh aufstehen, 1000 Höhenmeter (mindestens - zugegeben, wir haben keine Ahnung wie hoch das da war) auf einem eingeschneiten Berg essen und in heiße Quellen springen. :) 

Da wir uns am Vorabend mit der Hausdame auf 7.15 Uhr geeinigt haben, aßen wir mit ein wenig Hektik und liefen mit der letzten Scheibe belegten Toasts zum Bus. Im Bus entspannten wir uns zwei Stunden lang und schliefen fast ein.^^ Der tingelte aber auch ewig durch die kleinen Dörfer.. Von der Endstation mussten wir noch ca. 1.2km zum Anfang des Treks laufen, ließen uns aber nach 500m hochfahren (Trampen und so - war ein nettes Pärchen aus Santiago - wir sind halt faul). 

Der Boden war ganz gefroren und nach kurzer Zeit wateten wir durch den Schnee und genossen die Aussicht. Nach ein paar Pausen und viel Spaß im Schnee waren wir bei den Quellen, öhh... der heißen Quelle. Leider hat da jemand einen Deckel draufgesetzt und zu heiß war das Wasser sowieso (Mareike hatte wieder Bock auf gekochte Eier :’D). Wir hatten nur Reis mit Gemüse, war aber auch ganz lecker. Ziemlich chillig auf warmem Stein zu sitzen, wenn sonst überall Schnee liegt! 

Nach der Mittagspause kletterten wir auf einen anderen Vorsprung viel weiter oben - ein kleiner, felsiger Gipfel - chillten da und genossen die Aussicht, bis Mareike langweilig wurde.^^ 

Beim Runtergehen kam uns die Idee uns auf die Regenjacken zu setzen und runterzurutschen....was z.T viel zu gut funktioniert hat, sodass man echt Fahrt aufnahm. o.O Fast wieder bei den Quellen gingen wir wieder hoch zu ‘nem Gipfelkreuz und versuchten noch zu rutschen, leider war es zu flach und wir zu fett, sodass wir nur einsanken statt zu rutschen. 

Es war mitlerweile auch um einiges wärmer geworden und der Frost- hat sich in einen Schlamm- und Matschboden verwandelt, was die Gefahr, dass sich einer hinpackt, deutlich erhöhte und diesmal zog ausnahmsweise Martin den Kürzeren und setzte sich in den Schlamm, und zwar so, dass die Jacke von innen und außen dreckig wurde. ^^ (Sorry für den Schachtelsatz) Auf dem Weg nach unten trafen wir jedenfalls ein Trio aus Santiago, welches wir später in der TT (Tümpel-Therme) wieder sahen. Die drei Musketen gaben uns ein paar Tipps für Chile, während wir im 40°C heißen Wasser ausspannten. Da unser Bus bald kam, wir noch 1,2km (diesmal bergab) gehen mussten und langsam müde wurden, machten wir uns stinkend und gemächlich auf den Weg. Okay, wer sich jetzt fragt wieso wir stanken.. Tümpel-Therme gibt einen Hinweis: das Wasser roch wie jahrhunderte alter Moder. Hätte einen nicht gewundert dort auf Fossilien oder so zu stoßen.

Den nächsten Tag verbrachten wir quasi im Bus. Gegen 10 verließen wir das Hostel und liefen 1km zum Busbahnhof (mittlerweile hat Mareikes Koffer echt genervt, weil die Rollen nicht nur hinüber waren, sondern die Ecke übern Boden schleifte - einen Versuch war der Koffer immerhin wert). Wir warteten zwei Stunden und fuhren dann noch mal vier nach Temuco, wo wir uns ein Colectivo in die Innenstadt schnappten und uns der Fahrer ein paar Hostels zeigte und sagte, wo wir die Info finden. Die Info hatte leider geschlossen, aber es gab free WiFi, sodass wir uns die Karte (Ulmon) runterladen und ein Hostel raussuchen konnten. Es war echt gut, günstig und hatte ‘ne super Lage. ;)


Am nächsten morgen zwangen wir uns endlich mal wieder Laufen zu gehen, was uns aber echt nicht gefallen hat, weil man quasi nur an Straßen laufen konnte und nicht im Park, aber was soll’s, besser als nichts. Die heiße Dusche, auf die wir uns freuten fiel auch sehr kalt aus - Wasser wurde einfach nicht heiß. Erfrischt gingen wir nun zum Frühstück, aßen lecker Toast mit Marmelade, Käse und Schinken, tranken Tee und chillten uns ins Bett, während wir Sachen raussuchten, die man in Temuco machen kann. 

Mittags gingen wir dann los in Richtung Norden und kamen kostenlos in den Nationalpark (weil zu der Zeit keine Wache dort saß xD). Der Nationalpark war ein bewachsener Hügel, nicht sehr hoch und hatte nette Figuren auf der Spitze (ein heiliger Mapuche Ort oder so - war schon ziemlich cool, auch wenn die Aussicht etwas mau war). Martin war mega hungrig (wie immer) und fand eine Banane auf einem kleinen Weg, den wir zurückgingen. Als er diese aufgegessen hatte, sagte er “Das Leben serviert einem Kekse auf ‘nem Silbertablet, man muss nur wissen, wo man suchen muss” - keine zwei Sekunden später fand er ein Bontschen. :’) Na sowas! 

Von dort aus schlenderten wir auf der Suche nach einem Laden mit traditioneller Küche östlich, bis wir feststellen mussten, dass er geschlossen hatte und gingen dann über einen Markt, den wir auf dem Rückweg zufällig entdeckten, kauften Obst und stolperten über einen Laden der leckere und große Burger mit Patatas Fritas für nicht all zu viele Euronen verkaufte. Nachdem wir gegessen haben, kauften wir noch ein Eis, guckten ‘Lucy’ im Hostel - natürlich mit spanischem Untertitel und luden den letzten Blog hoch.

Am 12.10. ging es für uns dann schon weiter. Nach dem Frühstück und skypen mit Martins Fam packten wir unsere sieben Sachen (wir konnten den Koffer bei der netten Dame loswerden), gingen zum Terminal de Buses und fuhren ca. 2,5h nach Villarrica, wo wir uns fix ein Hostel suchten. Das Zimmer war ganz nett, aber wir gingen noch raus, um uns die Gegend anzuschauen (die Stadt liegt an nem riesigen See und dem im März ausgebrochenem vólcan villarrica), die Info zu besuchen und einzukaufen. Mareike bestand seit zwei Wochen darauf Martins Haare zu schneiden und an diesem Abend sollte es so sein, die mussten endlich ab! Da Martin nicht sofort danach zu einem Frisör rannte, ist es wohl etwas besser gelaufen als letztes Mal...


Der nächste Morgen begann ‘recht früh’, weil das Frühstück ziemlich zeitig war, aber dann entspannten wir noch ein bisschen, bis wir uns entschieden laufen zu gehen. Nach einem Satz Klimmzüge fing es an zu gießen, sodass wir unter dem Klettergerüst Schutz suchten und den Straßenhund streichelten, der uns nachgelaufen ist..als wir ihn verließen, jaulte er unerbittlich. :( Schnell ging es zur Dusche und in die Wärme. Später spazierten wir, immer noch im Regen, aber mit besserer Kleidung, zu den zwei Puentas (Brücken) und zurück. Damit haben wir auch quasi alles in dieser kleinen Stadt abgehakt.

Morgens nach dem Frühstück fuhren wir wieder weiter, aber nur ca. 30Min mit dem Bus, nach Pucón, wo wir direkt am Busbahnhof von ‘Claudio’ angequatscht wurden. Er ist ein Guide aus Pucón, kennt die Vulkane, Berge und Seen wie seine Westentasche und gab uns Infos zu Touren, bevor er uns in das bisher beste und günstigste Hostel brachte. Wir schmissen unseren Kram aufs Bett, redeten mit ‘Nora’ unserer Gastmama und bekamen einige Infos, sowohl zur Gegend, als auch zum Essen. Zunächst probierten wir Empanadas (Teigtaschen), informierten uns über den Verleih von Ausrüstung und den Preis von Touren, entschlossen uns aber dafür den ‘Vólcan Quetrupillan’ mit Snowboard zu besteigen. Die Tour buchten wir bei Claudio, der uns riet es erst zwei Tage später zu machen, weil sich das Wetter schlagartig ändern würde. Gesagt, getan, dann gingen wir durch die Stadt und trafen auf ‘nen Typen aus Bayern, der hier wohl hin und wieder Touris abschleppt und sie in Gegenden führt, die ‘keiner kent’. ^^ Wir verabredeten uns für den nächsten Tag um elf und kauften fix Sachen zum Essenkochen ein (Plus uns kam die Idee ein Dekording mit vier Fächern zu kaufen, das Dekozeug auf Brot zu essen und Gewürze in den Spender zu schmeißen - mahn sinnt via kluk).

Um elf standen wir vor der Türe und der anonyme Bayer, der nicht will, dass die Geheimtipps verraten werden (sicher, weil ihm dann die Kohle flöten geht - aber sonst ist er ganz nett), kam auch und es ging in seinem Auto insgesamt zu vier verschiedenen Wasserfällen, wovon der erste der schönste und der letzte der interessanteste war, wobei die mittleren auch cool waren. :) :D 

Zu dem ersten Wasserfall ging es auf Straßen ohne Namen in die Berge hinein (Info am Rande: wer nen Haufen Land am Arsch der Welt haben will - dort kann man es kaufen!). Dort konnte man in einen Regenwald hinein gehen und schon von weitem das Wasser rauschen hören. Plötzlich standen wir etwa 55m über dem Talboden an einem Abhang mit dem Wasserfall unter uns. Leider sah man nicht viel, also runter ins Tal. Nach einigen Minuten Baumkunde, unser Bayer ist Forstwirt, kamen wir unten am Fluss an. Der Sprühnebel war im ganzen Tal und je näher wir kamen, desto nasser wurden wir. Aber der Anblick war alles wert! Ein wunderschönes grünes Tal mit diesem tollen Wasserfall mitten drin! Und es war nicht wenig Wasser, das da runter kam. ;) 

Nach diesem tollen Anblick enttäuschten die nächsten zwei Wasserfälle fast, da sie halt einfach nur Wasserfälle waren. :D Aber der letzte war dann noch einmal ein Highlight, denn vor kurzem hat sich das Wasser dieses Wasserfalls durch den Felsen gefressen, so dass der alte Wasserfall nur noch aus blankgeschmirgelten Felsen besteht, auf die man sogar hinunter klettern kann. So etwas haben wir auch noch nie gesehen! Der Fluss verschwand nun in einem Strudel im Inneren des Felsens, beeindruckender Anblick! :) Haben dazu auch ein Video bei Youtube hochgeladen. :)

An diesem Tag hatten wir noch viele Schauer gehabt und die Sonne hat sich nur für ein paar Minuten mal rausgewagt, aber die Wetterumschwünge sind hier sehr extrem, so dass der nächste Tag perfekt werden sollte. Wir mussten noch schnell zur Snowboardanprobe und Essen für morgen einkaufen, dann war alles geklärt für die Vulkantour.


Um 10 vor 7 war das Treffen und im Pickup von Antoine, unserem Guide, ging es in den Nationalpark hinauf zu einem Parkplatz in der Nähe des Vólcan Quetrupillan (oder so ähnlich?). Der Himmel war wie versprochen tiefblau und ohne eine einzige Wolke! Schnell noch die Boards an die Rucksäcke geklemmt, dann konnte es hoch gehen. Zunächst ging es durch einen verschneiten Wald, der erstaunlich grün war. Wunderschön, wenn die Sonne durch die Kronen den unberührten Schnee zum Glitzern brachte! :) Es ging stetig bergauf und schnell war die erste Schicht Kleidung abgelegt. Als wir endlich die Baumgrenze erreichten und aus dem Wald rauskamen, konnten wir die ersten tollen Aussichten auf die Berge und Vólcan Villarrica genießen. Das beste: aus dem komplett weißen und perfekt kegelförmigen Vulkan kam Rauch raus! :) Eigentlich gehen die meisten Touren auf diesen Vulkan, aber seit dem Ausbruch im März ist der Vulkan gesperrt.

Da waren wir noch motiviert.. ^^ ganz auf den riesigen Krater ging es rauf!
Da waren wir noch motiviert.. ^^ ganz auf den riesigen Krater ging es rauf!

Nun kam der schwere Teil - der “Weg” wurde immer steiler und es ging durch tiefen Neuschnee. Wir waren auch die erste Gruppe des Tages, die dort hochging und somit die Spur legte. ;) Und die Snowboards wurden auch nicht leichter! Es war.. anstrengend. 

Aber endlich auf dem Gipfel angekommen, hat sich jeder einzelne Schritt gelohnt!! So etwas kann man nicht beschreiben, das muss man gesehen haben! 


Nach 45 Min Mittagspause ging es auf die Boards und wir machten uns bei der steilen und vereisten Piste fast in die Hosen. Guckt euch den Titel des Blogs an, weiter muss man das nicht ausführen (unser Guide sagte zu ‘nem anderen, als die dachten sie wären unbelauscht “una catástrofe” - wir nahmen’s mit Humor :D) Nach etlichen Stürzen und ca. 2km Abfahrt oder vllt sogar mehr, erreichten wir die Baumgrenze und entschieden, dass wir uns eher Augen ausstechen würden im Wald und gingen den Rest wieder zu Fuß. Antoine wollte nichts mehr mit uns zu tun haben (seine Tochter war krank) und so betranken wir uns alleine im Hostel (naja, wir quatschten mit Verone und Maya).

Am nächsten Tag wollten wir nur chillen und schafften es tatsächlich, bis 15 Uhr nur zu frühstücken, zu quatschen und uns anzusehen, wie man aus einer Dose und 99%igen Alkohol einen Gas-(Alkohol)-Kocher macht. :) 

Nachmittags liefen wir trotz unserer guten Vorsätze zum Yachthafen und über den schwarzen Sandstrand, um uns auf ein Strandtuch zu setzen, das Tagebuch zu aktualisieren und der Zumba-Musik zu lauschen. Als wir genug ‘unterwegs waren’ holten wir uns ein komisches Getränk (aufgequollene Weizenkörner in Pfirsicheistee und zwei Pfirsichen) und kauften noch schnell zum Mittag ein (bzw. so lange wie das Kochen gedauert hat - Dinner). Es sollte eine Hühnersuppe aus einem Hühnerschenkel werden und tatsächlich hat es auch geschmeckt. Da wir die Suppe mit den Franzosen teilten, bekamen wir auch Crêpes zum Nachtisch und waren bald zu müde, um noch etwas zu unternehmen.


Damit war unsere Zeit im tollen Pucón auch schon rum und wir machten uns am nächsten Tag zu neuen Abenteuern auf. Erstmal wieder weg von den Anden - aber keine Sorge, wir werden uns noch ein paar mal über den Weg laufen. :) 


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Kommentare: 2
  • #1

    Monika (Donnerstag, 19 November 2015 10:11)

    Wow......Ihr habt ja dieses Jahr ein tollen Skiurlaub! (Neid)
    Wie macht Ihr das? Dass evtl. immer wieder irgendwo dort Bananen zu finden sind ok......aber Bonschen??? Da stimmt doch etwas nicht.....

  • #2

    Daniel (Samstag, 21 November 2015 10:40)

    1a Aussicht und Wetter da oben. :)