Hallo Neuseeland, hallo Stray - meine neue Familie oder so

Der Abschied war schlimm, also beschreib ich das mal nicht weiter. Ich bin schlecht im Tschüß sagen.. ;)


Im Flugzeug fragte mich dann direkt eine Neuseeländerin ob ich denn warme Sachen dabei habe.. Uh oh. Aber dass da Winter ist wusste ich ja - also rein ins Getümmel!

Christchurch und meine ersten Eindrücke von dem hochgepriesenen Neuseeland waren dann eine doch recht bittere Enttäuschung: Die Innenstadt eine einzige Baustelle mit vielen leeren Flächen, ein zerstörtes Wahrzeichen und Regen. Immerhin war das Hostel (-> Gefängnis und so) ziemlich cool und Annie, die Nanny, schenkte mir Schokolade. Das hilft. :D


Nachdem ich mir am ersten Tag den botanischen Garten (hallo Martin^^), ein tolles Museum (wo ich viel über die ausgestorbenen Moa (Riesenvögel, die noch vor 500 Jahren auf NZ gelebt haben), die Maori und die sonstige Vogelwelt von Neuseeland gelernt habe und das für den starken Eintrittspreis von Null Dollar :) ) und eine Container-Mall angeschaut habe, ging es am nächsten Tag bei super Wetter mit einer netten Deutschen zu Rad auf einen Berg mit super Aussichten! Man konnte natürlich Christchurch sehen und die Bucht an der die Stadt liegt, aber auch die Southern Alps mit ihren schneebedeckten Bergspitzen. :) Endlich ein erster Vorgeschmack auf das wunderschöne Neuseeland! :)

Und dann ging es auch schon los. Am nächsten Tag sammelte mich der Stray-Bus am Flughafen von Christchurch ein und es ging die Ostküste hoch nach Kaikoura, berühmt für seine Wale. Ich ging aber statt des Whalewatching-Bootstrip zu einer Seehundkolonie, die direkt mal auf den Wegen rumchillte. Soooo süß die fetten Viecher. :D


Leider fanden wir auch ein totes Tier und meldeten das im Touristenbüro:

- Amerikanisches Mädel von Stray: "Wir haben einen toten Wal am Strand gefunden."

- Dame vom Büro mit skeptischem Blick: "Wal oder Robbe?"

- Amerikanisches Mädel von Stray: "Oh, ups. Ja, natürlich eine Robbe.."

- Dame vom Büro: "Woher wollt ihr wissen dass die wirklich tot war?"

- Amerikanisches Mädel von Stray: "Natürlich war das Tier tot! Wir haben es begutachtet!"

- anderes amerikanisches Mädel mischt sich ein: "Wir haben Steine danach geworfen."

- Dame vom Büro aufgebracht: "WER hat Steine nach Seehunden geworfen???"

- amerikansches Mädel Nummer 2: "Niemand?"

War schon ein bisschen lustig. Maverick, unser Stray-Busfahrer war der mit den Steinen und naja, das Tier hatte keine Augäpfel mehr. Das hatten wir aber irgendwie vergessen zu erwähnen. Und ich bin mir sicher, dass jeder hier von toten Seehunden lesen wollte. Deswegen habe ich das hier reingeschrieben...

Die hier leben aber noch!
Die hier leben aber noch!
Na, das fing ja schon mal gut an. :) 
Leider sprangen die beiden Mädels in Kaikoura ab ("Kai" heißt übrigens "Essen" auf Maori) und für mich und den Rest der Truppe ging es weiter nach Picton, einer kleinen Stadt im Norden, von wo die Fähren zwischen den beiden Inseln verkehren. Die "Sounds" dort kann man zu Fuß auf mehrtägigen Wanderungen erkunden, wir schauten sie uns nur von einem Viewpoint über der Stadt an. Eine tolle, wilde Landschaft. 

In Picton wurde dann auch fast die ganze Gruppe ausgetauscht und die neue Gruppe bestand aus 3 Jungs und ungefähr 15 Mädels. :D Ich wurde direkt Teil des "Team Germany", die Kanadier waren aber die meist vertretene Gruppe im Bus. Direkt dahinter Irland. 
Das Hostel in Picton kann ich übrigens nur weiterempfehlen: Es gibt abends Applecrumble mit Eis für umsonst! Mhhhh! Außerdem liegt Picton direkt neben der Marlborough-Weinregion, wo ich mein erstes Weintesten mitmachte. Bin jetzt voll der Kenner! Lol. Zumindest hab ich noch nie so teuren Wein getrunken.^^ 
Lucy und ich an einem Strand im Abel Tasman Nationalpark
Lucy und ich an einem Strand im Abel Tasman Nationalpark
Alles klar! Mit der neuen Gruppe ging es dann zum Abel Tasman Nationalpark im Norden der Südinsel, einem der schönsten Flecken der Insel. Dort blieben wir auch 2 Nächte, um einen ganzen Tag für die Erkundung des Nationalparks zu haben. Dummerweise setzte in der Nacht ein starker Dauerregen ein, der auch bis zum nächsten Abend nicht einmal aufhörte. Mistkram! 
Ein paar Mutige zogen sich allerdings ihre besten Regenklamotten an (für mich hieß das Sandalen und kurze Hose - im Winter möchte ich betonen - darüber Regenjacke und Cape, das ich leider seit Thailand nicht mehr ausgepackt hatte und das noch nass war und keinen angenehmen Geruch verströhmte.. okay, es stank entsetzlich und ein Blatt war in einer Tasche kompostiert..) und trafen sich vor dem Fernsehzimmer, wo alle anderen von morgens bis abends die Hobbitfilme durchschauten. 
Unsere Gruppe von 7 Leuten verlor schon die ersten 2 bevor wir überhaupt am Wanderweg waren.^^ Der Rest stellte sich dem Wetter und wurde mit ein paar hübschen Aussichten belohnt. Der Weg war teilweise recht abenteuerlich, weil überflutet, aber uns konnte nichts aufhalten. :D Zu dritt (Melissa, Lucy und ich) erreichten wir dann das erste Camp, was uns reichte um stolz auf uns zu sein.^^ Wir erkundeten noch 2 schöne Strände (Tipp: lauft nicht barfuß im Winter durch Flüsse, das Wasser ist kalt) und kamen nach etwa 1 1/2 Stunden wieder beim Hostel an. Danke für das heiße Feuer im Ofen neben der Küche! :) Hat tatsächlich Spaß gemacht. ;)
Westport
Westport

Unser nächster Stopp, auf der Reise in den Süden, war Westport, welches wie man sich denken kann, im Westen, an der Westküste liegt. ;) Die Westküste wird auch liebevoll "Wetcoast" genannt, weswegen dort weniger Leute leben, es dafür aber tollen Regenwald gibt.^^


Westport ist eine unglaublich langweilige Stadt.. aber Louise, Kelley und ich machten uns trotzdem auf einen schönen Flecken zu finden und gingen somit die 2 km raus aus dem Ort zum Strand, wo wir uns den Sonnenuntergang anschauten. :) Tolles Licht an diesem Tag! :)

Vor Westport hatte der Bus noch einmal gehalten, um uns einen etwa einstündigen Spaziergang an der Küste zu erlauben. Felsen und Wasser, ein Leuchtturm und ein paar Robben auf den Felsen - es war ein wirklich schöner Weg! Der Bus hält auf den Fahrten zwischen den einzelnen Stopps öfter mal für Fotos oder kleine Gänge an schönen Orten. Das ist echt ganz nett gemacht.

Von Westport ging es am nächsten Tag früh morgens weiter zum Franz Josef Gletscher, wo wir wieder einen Tag Aufenthalt hatten. Viele trugen sich für die "Ice Explorer" Gletscherwanderung und das Kayaken auf dem Lake Mapourika für den nächsten Tag ein. Aber an diesem Tag wurde abends erstmal im heißen Outdoorpool des Hostels gechillt. Natürlich inklusive! 

Ausgeruht und voller Vorfreude saßen wir am nächsten Morgen in der Küche zum Frühstück zusammen und mussten erfahren, dass alle Gletscherwanderungen für diesen Tag abgesagt worden waren. :( Die Sicht war zu schlecht für die Helikopter.. Da machten wir alle erstmal lange Gesichter. 


Was nun? Ich hatte die Tour ja auch schon in Australien bezahlt gehabt. Wenn die jetzt nicht statt findet, müsste ich mich darum kümmern mein Geld wieder zu bekommen. :/ Puh, also liefen wir zu 5. zu dem Büro und entschlossen uns dazu die Tour für den nächsten Tag zu buchen (war auch kein Problem). Schnell noch unseren Bus umgebucht, da wir ja nun 2 Tage länger bleiben würden, bis hier der nächste Stray-Bus vorbei kommt, dann nur noch Daumen drücken, dass die Tour am nächsten Tag auch statt finden würde.


Ich erkundete vormittags dann mit Selina, einer der erstaunlich wenigen Deutschen hier, ein wenig das kleine Dorf und die Wege zum Gletscher, dann ging es nachmittags auch schon zum Kayaken. Eigentlich ganz gut, dass ich so nicht beide Sachen an einem Tag machen musste. Das Kayaken hat auch echt Spaß gemacht, es ging etwa 2 Stunden über den See und wir hatten einen tollen Blick auf die schneebedeckten Berge, die sich im Wasser spiegelten. Der Spritzschutz und die Handschuhe verhinderten auch, dass wir zu nass wurden, so dass die Tour definitiv auch Winter-geeignet war. ;) Wir waren 6 Boote und Team Germany war mit 2 Booten voll in der Überzahl! Selina und ich wurden auch direkt für unser präzises und harmonisches Paddeln gelobt. :D


Abends ging es dann noch mal in den heißen Pool und dann komplett ausgehungert mit allen zum Pizza all you can eat! Also dieses Hostel ist auch klasse! ;) Ich bekam außerdem noch die 3. Nacht geschenkt, könnte nicht besser laufen. Naja, wenn die ordentliches Internet hätten.. Was wlan in Hostels angeht ist Neuseeland einfach verdammt rückständig! Da ist Asien denen ein ganzes Stück voraus. Ziemlich traurig irgendwie. 


Aber hey, am nächsten Tag würde es auf den Gletscher gehen, das Wetter sollte gut werden. :) Das entschädigt dann doch für alles.. ;)


P.S. Wer noch nicht hat - Martin hat auch vor kurzem einen Artikel veröffentlicht! :)

Picton
Picton

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Kommentare: 2
  • #1

    Martin (Mittwoch, 22 Juli 2015 08:52)

    Warum reisen wir noch Mal nicht die ganze Zeit gemeinsam? Ich vermisse dich :\

  • #2

    Monika (Sonntag, 02 August 2015 08:19)

    Der Anfang Deiner Reise hört sich gut an :) weniger chaotisch als bei Martin.