Die Zeit läuft ab - vom Knall, dem Paradies und den Koalaviechern

In Miami - mit Surfers Paradise im Hintergrund
In Miami - mit Surfers Paradise im Hintergrund

Nach der abenteuerlichen Strecke fuhren wir den nächsten Tag fast nur mit unserem Bedmobil in Richtung Norden. Der einzige Stop war mittags in und am Valla Beach (die Straße war mindestens genau so schlimm, weil gefühlt alle zwei Meter ein Verkehrsberuhigungshügel kam ^^). Wir gingen den Strand aufwärts und sahen einige Surfer, mega cool farbige Steinformationen auf dem Boden, wo wir rüber liefen, und besuchten zwei Strand-Lookouts (oder wie Mareike zu sagen pflegt "Outlooks"). Eine nette Pause zwischen dem ganzen Autofahren. Dann übernachteten wir mal wieder auf einem Rastplatz und fuhren direkt am nächsten Morgen zu unserem Ziel: Iluka - Eine Halbinsel mit subtropischem Regenwald. (Das ist deswegen so bemerkenswert, weil er direkt am Strand liegt - salzige Luft und so sind ja nicht ganz so gut.)

Der empfindliche Wald wird durch Dünen und Küstenbäume geschützt und auch Menschen müssen immer wieder eingreifen, damit keine nicht-heimischen Pflanzen die Natur dort zerstören. Nur so kann der Status als Weltkulturerbe erhalten bleiben. Daumen hoch. ;) 

Wir schauten uns zunächst ein wenig das Wasser an und nutzten am kleinen Strand die öffentlichen Fitnessgeräte, dann ging es etwas über 3km durch den Regenwald zu einem Lookout und großen Strand, wo wir ein wenig Zeit verbrachten und in den Muscheln spielten - Muschelengel (auf dem Sand am Strand war noch eine ungefährt 30cm dicke Schicht Muscheln und Schnecken-Kadaver ähh.. Panzer). Leider sahen wir keine Wale, dafür aber einen Adler - uuund ungefähr eine Million anderer Vögel.. ;) 

Abends hat Mareike sich ein Kartenlesegerät im USB-Stick-Format geholt - endlich Bilder ;) und wir haben uns ein Brettspiel gegönnt 11 in 1. :D

Am nächsten Tag fuhren wir direkt bis zur Info in Byron Bay (angeblich ist das hier die alternative Szene an der Küste schlechthin, dafür aber die camperunfreundlichste Stadt, die wir überhaupt irgendwo gesehen haben: Fakt 1. Schild mit Aufschrift "Campen ist auf sämtlichen Straßen, sowie Parks und Parkplätzen in der Stadt nicht gestattet", 2. Parken geht hier so gut wie nicht kostenlos und fängt bei 4A$/h an, 3. Öffentliche Toiletten, sowie Trinkwasserspender gibt es nicht viele und die Spender sind so konzipiert, dass man seine Wasserflaschen nur auffüllen kann, wenn man eine gratis Dusche in Kauf nimmt. Na ja, genug gelästert.^^ Nach ein bisschen Training gingen wir schwimmen - sehr zu empfehlen diese Stelle. Wir parkten am "The Pass" / "Palm Valley" und die Bucht war so langgezogen, dass die Wellen parallel zum Strand verliefen auf ca. 400m (wenn man drin stand gab es durch diese Form der Bucht auch eine seitliche Unterströmung, schon witzig). Nach der Dusche und dem Mittag (ca. 3h vergangen ^^) zogen wir endlich ein Parkticket für eine Stunde und gingen den drei Kilometer Rundkurs ab, der auf einen Hügel und am hierfür bekannten Leuchtturm (östlichster Punkt Australiens) vorbei wieder runter führt. Die Gegend hier ist schon herrlich. Wie sahen mal wieder einen sehr romantischen und eindrucksvollen Sonnenuntergang, unsere ersten Wale (leider konnte man die eher erahnen als sehen) und zwei Drachen-flieger im Tandem. 

Als es dunkel wurde fuhren wir noch ein ganzes Stück und übernachteten in einer Nebenstraße beim australischen Miami. :D

Der nächste Morgen fing auch gut an. Wir fuhren gleich zum Miami Beach (nun sind wir an der "Gold Coast"), wo wir zunächst laufen waren, die öffentlichen Geräte (es gibt die echt häufig) benutzt haben und dann noch ne Runde trainierten. Eine Abkühlung haben wir uns dann wieder im Meer geholt (das waren echt monströse Wellen, es ging ab 2m aufwärts). Es ist echt schon ziemlich respekteinflößend, wenn man so eine Welle abkriegt (Martins Badehose ist gerissen und Mareike hat fast ihren Bikini verloren) und sieht von weitem auch ziemlich witzig aus, wenn da ein Mensch in so ner Wasserwand verschwindet. :) 

Das wirklich geile an diesem Strand war aber die Stadt, die im Hintergrund zu sehen ist - sie sieht aus, als würde sie in den Wolken stehen. Wir gönnten uns hier auch ne Dusche und fuhren nach einem kurzen Spaziergang in der Stadt noch bis über 100km hinter Brisbane, um am nächsten Rastplatz zu schlafen (Vorher waren wir noch einkaufen. Da Mareike schon länger unbedingt nachfüllbare Flaschen haben wollte, holten wir uns nun zwei im Partnerlook :D).

In Maryborough kamen wir am nächsten Tag gegen Mittag an und fuhren zur Info, wo wir einen zweitägigen Ausflug zur Insel "Fraser Island" für 320$/Kopf buchten. Zufrieden fragten wir noch nach einem Park mit Picknick-Area, als es über unseren Köpfen krachte (ein Mann hat uns vorher noch vor der 'Kanone' gewarnt). Die Stadt ist Mary Poppins verrückt - die Autorin wurde hier geboren (zog aber bereits zwei Jahre später fort). Von dem verrückten Umfeld fuhren wir zum nächstgelegenen Park und aßen Mittag. Nach einem Spaziergang sowohl durch den Park, als auch durch die Stadt (Martin kaufte sich gleich zwei Bade- und Sportshorts für 3 und 5 Dollaronen), fuhren wir zum Parkplatz beim Fähranleger in Hervey Bay, den uns die Dame genannt hat und waren quasi 20m von dem Treffpunkt für den nächsten Morgen entfernt. :P

Fraser Island
Fraser Island

Die Nacht, sowie der nächste Tag waren eisekalt. 

Am Treffpunkt wurden wir zunächst eingewiesen und dann mit dem Bus zur Fähre gefahren. Auf der Fähre waren ne Menge Touris und einige 4 Rad betriebene (4WD) Fahrzeuge, mit denen die Menschen dort ihren eigenen Safari Urlaub machen - nur mit weniger Safari und mehr Paradies. Die ganze Insel besteht aus Sand, Humus oder beidem gepresst und Vegetation. Von der Fähre runter, gingen wir zum uns zugewiesenem Bus und unser Guide - Warren - stellte sich vor. Er war sehr witzig, hatte echt Ahnung und war der schlechteste Fahrer der Welt (seine Worte). Immerhin fuhr er in den ersten Minuten einen der Seitenspiegel schrott. Aber nicht so schlimm, die haben davon kistenweise Ersatz rumliegen. ;) 

Wir hatten noch 14 Mitreisende, mit denen die nächsten 2 Tage verbracht wurden. Man lernt sich ja superschnell kennen! :) Mit unserem 4WD-Bus (unser Bedmobil hätte keine 2m geschafft :D) ging es in flottem Tempo zu unserem ersten Ziel, dem Lake McKenzie. Ein wunderschöner türkisblauer Süßwassersee mit weißem Sandstrand, der zwar recht kalt war, aber egal - was muss das muss. So klares Wasser kann man auch nicht immer bestaunen! Danach machten wir einen netten Spaziergang am "unsichtbaren" Fluss entlang durch einen unberührten Regenwald mit bis zu 2000 Jahre alten Bäumen. :) Martin hatte sich schon den ganzen Tag auf den Lunch gefreut und endlich war es so weit! :D Es gab Buffet mit Suppe, warmen und kalten Speisen und wir hauten rein wie Verhungerte. ;)

Nach dem Mittag ging es dann nur noch zu einem einzigen Ziel, dem Lake Wobby. Ein ehemaliger Fluss hat seinen Zugang zum Meer verloren (Sand ist da einfach reingeweht^^) und sich zu einem See inmitten von großen Sanddünen aufgestaut. Wir rannten im Zick-Zack-Kurs die Dünen runter, gingen aber ausnahmsweise nicht baden. 

Ein toller Tag neigte sich dem Ende entgegen und wir konnten uns in unseren Zimmern einrichten. Wir teilten uns das Zimmer mit 2 super netten deutschen Mädels und genossen endlich wieder eine heiße Dusche. :) Zum Dinner gingen wir mit dem Nebenzimmer zusammen (noch 2 andere deutsche und ein französisches Mädel) und genossen das Mexikanische Buffet! Super lecker und wir aßen bis wir fast platzten. :) 

Wir quatschten noch recht lange, aber langsam wurde man dann doch müde und so ging es in die Betten. Wir hätten sofort schlafen können, aber Martin wollte unbedingt noch mal an den Strand um den glitzernden Sand zu sehen. Leider war es ziemlich hell, weil grade Vollmond gewesen ist und wir wussten nicht, dass man den nassen Sand bewegen muss um das Leuchten zu sehen. :( Müssen wir wohl noch mal wieder kommen. ;)

Am nächsten Tag ging es nach dem üppigen Frühstück zum Eli Creek, wo Martin sich von der Stöhmung zum Strand tragen ließ. Mareike lief die Strecke durch den Fluss. Der Rest der Gruppe entspannte sich am Strand mit den Füßen im Wasser und wir gesellten uns dazu, denn es gab ein bisschen Süßkram als 2. Frühstück. :) 

Nun fuhren wir am 75-Meilen-Strand Richtung Norden (auf dem Strand sind 80km/h erlaubt) und schauten uns das rostende Wrack der Maheno an, das in den Wellen plätscherte. Super - endlich ein Wrack für Martin! :D Haben wir das auch abgehakt.^^ Danach ging es weiter hoch zu Regenbogenfelsen, wo uns von Warren eine Legende zu deren Entstehung erzählt wurde. Warren erzählte generell recht viel. ;) So lernten wir aber auch viel über die Insel. 

Während ein paar Leute einen Flug über den Strand machten, schaltete Warren laute Musik an und düste in Schlangenlinien über den Sand. :D "On the road again..." *mitsing* Jaja, der gute Warren.. 

Für uns ging es vor dem Lunch dann noch zu einer Station recht weit im Norden. Dort waren Pools in den Felsen vor dem Meer, die von hohen Wellen immer wieder neues Wasser bekamen, sonst aber sehr geschützt vor dem Meer lagen. Natürlich gingen wir darin schwimmen und danach Wale watchen. :) Eine Familie schien grade nah an der Küste vorbei zu ziehen. Warren konnte dazu natürlich auch viel erzählen und erklärte uns, dass die männlichen Wale um die Familie herum schwammen um die Kälber vor weißen Haien und Orcas zu schützen. Deswegen kommen die auch so nah an den Strand - so muss nämlich nur eine Seite beschützt werden. Weiße Haie greifen nämlich aus der Tiefe an. Hui! 

Kurz nachdem wir da waren gab es in Byron Bay auch einen Haiangriff auf einen Surfer.. gruselig!

Nach dem Lunch ging es dann zu einem Aussichtspunkt, zu dem man eine Klippe hinaufklettern musste. Von dort konnte man super die Strände auf beiden Seiten entlang gucken und wir sahen noch einmal Wale! :) Diesmal konnten wir auch durch ein Fernglas schauen und sahen so etwas mehr als nur Spritzer im Wasser! :) 

Auf dem Rückweg am Strand entlang hielten wir noch ein zweites Mal am Wrack, da es nun etwas weiter aus dem Wasser raus war und sahen Wale ganz nah im Wasser springen! *.* 

Die zwei unglaublich tollen Tage gingen aber nun langsam zu Ende und so standen wir pünktlich zum Sonnenuntergang vor der Fähre. Tschüß Paradies, wir sehen uns wieder! :)

Ganz vorbei war der Tag aber noch nicht, denn wir hatten auf einem Parkplatz unsere ersten Gäste zwar nicht in, aber an unserem Bedmobil. :D Es gab Nudeln für unsere Zimmergenossinnen, Carina und Kathrin, Alix und uns.

Im Eli Creek - Fraser Island
Im Eli Creek - Fraser Island

Zurück in Mayborough ging es dann endlich ins Bett, um am nächsten Tag ausgeruht das Mary Poppins Festival mitzunehmen. Yay! Es gab ein Nanny-Rennen (wobei nur Gehen erlaubt ist! - die Kinder waren so süß :D) und eine Musicalaufführung! Total super! :) 


Da wir noch ein paar Kilometer schaffen wollten, fuhren wir zeitig los und schafften bis zu den Glashouse Mountains, wo wir kurz vorher bei einem Stausee für die Nacht anhielten. Im Dunkeln sahen wir davon allerdings nicht sehr viel. Allerdings hörten wir einen Haufen nachtaktive Tiere um uns rumrascheln und fliegen. Am nächsten Morgen erkundeten wir den Naturpfad mit erklärenden Infotafeln, indem wir von Tafel zu Tafel joggten und an jeder ein paar Übungen machten. :) Wirklich ein schöner Flecken Erde!


An diesem Tag schafften wir es noch bis nach Brisbane zurück und hatten sogar noch 2 Stunden Zeit uns die Lone Pine Koala Sanctuary anzuschauen. Gaaaaaaaaanz viele Koalas gab es da!!! *.* Koalas! Hihi :) Achja, und andere Tiere gab es da auch, wie zum Beispiel einen Känguru-Streichelzoo (mega chillige Tiere und auch sehr fotogen oder liegt das an uns? :P) und Kookaburras und nen Haufen Papageien und Kakadus (wirklich laute Viecher) und Dingos und Tasmanische Teufel (yeah :D komische Gesellen) und ziemlich fette Wombats (sind die immer so dick?^^) und Schnabeltiere und Schlangen und Echsen und Eulen (und nicht-Eulen) und Krokodile und bestimmt noch mehr! Aber Koalas gab es da! Sooooo süß! :) Allerdings hatten wir keine Lust 18 Dollar für ein Foto mit den kleinen Knuddeltierchen auszugeben. Egal, war trotzdem toll! 

Wir kochten dort auch gleich unser Abendessen, mussten dann aber schnell von dem Gelände runter, weil der Parkplatz abgeschlossen wurde.. Naja, ein paar Straßen weiter waren Toiletten und Parkplätze am Flussufer und dort verbrachten wir eine angenehme, ruhige Nacht.

Auch der Morgen war sehr chillig bis 2 Polizisten ihre Köpfe durch unsere Tür steckten. Ups! Aber die wollten uns gar nicht vertreiben sondern sagten uns dass unsere Registrierung abgelaufen sei und zwar seit 17 Tagen. Wir haben beide bestimmt ziemlich dämlich geguckt, denn wir dachten, dass die schon seit Dezember abgelaufen sei.. :D Haha! Uns wurde gesagt, dass es eine Straftat sei mit einem nicht zugelassenen Fahrzeug zu fahren und die netten Polizisten erklärten uns auch gleich wie man die Registrierung erneuert. Gesagt - getan, und plötzlich hatten wir ein ordnungsgemäß zugelassenes Fahrzeug mit Versicherung! :D Kann es noch besser laufen?

Vollkommen legal ging es dann zu einem nahgelegenen Shopping Center, wo wir unsere Vorräte auffüllten und ziemlich lange das Internet nutzten. ;) Wie schnell die Zeit so vergeht! Wir hatten grade noch Zeit am späten Nachmittag zum Sonnenuntergang auf den Mount Coot-tah zu fahren, von dem man einen super Ausblick auf die ganze Stadt hatte! :) Unser leckerer Couscous-Salat von gestern reichte dann auch tatsächlich um uns satt zu bekommen, so dass wir nicht mehr kochen mussten. Perfekt! 

Am Berg suchten wir uns einen leeren Parkplatz mit Toiletten und beschlossen dort zu bleiben. Was wir nicht wussten: Der Park wurde abends zugesperrt und der Ranger klopfte an unsere Tür um uns das zu sagen. Netter weise ließ er uns aber über Nacht bleiben! :) Sollte jemand fragen - er hat nur ein leeres Fahrzeug gesehen, wir waren wandern. :D Super nette Leute in diesem Land! :)

Am nächsten Tag ging es in die Innenstadt, wo wir uns Brisbane anschauten: Eine wunderbar grüne Stadt ohne große Schnörkel. :) Nur das Parken in der Innenstadt ist teuer.. aber egal. Am Roma Street Parkland, einer riesigen wundervoll gepflegten (wie eigentlich alle in Australien) und vielseitigen Parkanlage in der Innenstadt, gab es sogar einen Trinkwasserautomaten. Man bekam leckeres gekühltes Wasser umsonst in seine Flasche und wenn man bezahlen wollte, auch Sprudelwasser. Sogar Flaschen konnte man dort kaufen! Die sind so super, die Australier! 


Für Mareikes letzte Nacht im Bedmobil und Australien fuhren wir in die Nähe des Flughafens und übernachteten an einer Radrennbahn. Am nächsten Morgen mussten wir ja schon früh am Flughafen sein... Als Abschiedsgeschenk durfte Mareike noch 120 Dollar für ihr Gepäck bezahlen und dann hieß es Abschied nehmen. :'(

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Kommentare: 2
  • #1

    Monika (Donnerstag, 30 Juli 2015)

    Schöner Blog.

  • #2

    Daniel (Sonntag, 02 August 2015 08:54)

    Daumen hoch! :)