Von den blauen Bergen kommen wir

Schön, nicht war?
Schön, nicht war?

Hier bitterkalte exklusive News von den zwei Eiszapfen! Nein, so schlimm war es nicht (doch war es).


Also am ersten Tag machten wir ein bisschen logistisches Tamtam. Erst fuhren wir zu zwei Campingplätzen mit der Hoffnung auf eine heiße Dusche UND Wäscherei. Dann wurde es uns zu bunt und wir holten uns eine (nur lauwarme) Dusche in einem Schwimmbad ab (leider soll Martin hier seine Sportschuhe vergessen >.<), fuhren zu einer Wäscherei, wo wir eine Ladung (je 1/2h) Wäsche gewaschen und getrocknet haben und uns in der Zwischenzeit ein halbes Hähnchen (unser ersten Chlorhähnchen.. yeah.. nicht so lecker ^^) mit Pommes und Fish'n Chips gönnten. 

Nachdem die Wäsche abgeholt und das Essen runtergeschlungen war, fuhren wir bis Bilpin mitten in den Blue Mountains, um eine Nacht dort zu verbringen. Leider regnete es in der Nacht und Mareikes Kleidung wurde wieder nass (zwei Schrauben im Dach sind nicht ganz dicht - passt ja zu uns - quasi Schraube locker) :'D

Eingang zum Glowwormtunnel :D
Eingang zum Glowwormtunnel :D
Der nächste Tag fing wieder harmlos an, indem wir zur Info nach Lithgow fuhren. Na ja.. die durften wir erst Mal suchen, denn auf unserer App war sie nicht verzeichnet und sonst hatten wir auch keine detaillierte Karte. Dort angekommen bekamen wir tatsächlich super Vorschläge für Besichtigungen und gutes Kartenmaterial, womit wir zum nächsten Maccas fuhren (WLan schnorren, Milchshake trinken und Karten sichten). 
Wir entschieden uns zunächst den Glowwormtunnel im Norden Lithgows zu besuchen, der sich am Ende einer sehr abenteuerlichen Straße befindet: 1. unbefestigte, matschige Straße - kein Thema! 2. in Kombination mit mindestens 200% Steigung - alles supi, und 3. die zweite Hälfte der gut 20km langen Straße ist übersäht mit Schlaglöchern, die an Meteoritenkrater erinnern - dass wir nicht lachen (auch wenn Mareike tatsächlich zwei Mal die Tiefe der Schlaglöcher kontrollieren musste - war auch gut so, waren echt tief - weil sich Pfützen darin gebildet haben). Am Ende kam dann ein schmaler Tunnel, der zum Ende der Straße führte. Von dort aus, wo wir parkten, machten wir uns nach dem Essen auf dem Weg den vorherigen Tunnel genauer zu betrachten und die ersten Eindrücke von der Umgebung zu sammeln.

Der zweite Tag in den Bergen fing supertoll an! Nach ca. 30 Min Wanderung, einem spacigen Vogel und unserem ersten Paradiesvogelhuhn waren wir am Glüh-"würmchen-Gastzugang" ähh Tunnel und es war bombastisch. Man kann es nicht beschreiben. Einfach nur grünblaue Punkte im Schwarzen, aber super schön! Wie ein Sternenhimmel! :)
Der restliche Treck von 6km hat sich nicht sonderlich gelohnt. Es war zwar jetzt nicht unbedingt mega doof, aber es gibt halt schönere (wir haben Regenwasser, das so von einer Wölbung im Baum als Strahl herunterfloss getrunken und zwei, drei verschiedene Eukalyptusblätter probiert), aber entweder geht man hier 1,5km zum Tunnel und zurück oder 20km mit den Ruinen der Kohleminen. 
Also fuhren wir den Weg wieder zurück (durch den Regen war es noch matschiger und zwei, drei Mal dachten wir schon, wir bleiben stecken, aber wir sind ja Vollprofis :P ) und fast direkt zu den Jenolan Caves. Ein paar km vorher suchten wir uns einen Rastplatz hinter nem Hügel und machten Mittag/Abendessen.

Am nächsten Morgen machten wir uns auf, die Straße zu erkunden, kehrten nach zwei Kilometern aber wieder um. Die Schilder sagten nämlich, es sei unzumutbar für Campervans etc. aber für uns war es ein Witz. Ja, es ist teilweise recht eng aber auch zwei PKW's würden da nicht durch passen. 

Wie dem auch sei, total baff waren wir, als wir die Strecke hinter uns gebracht hatten und unten am Fuße des Berges vor einer gigantischen Höhle standen und merkten, dass man da zum Parkplatz sogar durchfahren musste - einfach nur wow! Im Office ließen wir uns beraten, leider wollen die echt unverschämt viel Geld als Eintritt für die Höhlenkomplexe und so entschieden wir uns für die nächste kommende Führung - Lucas Cave, die quasi die Hauptattraktion dort ist mit seiner "Broken Column". Sie ist in der Preisklasse günstig bis mittel mit einem stolzen Preis von 32$/Person für 1,5h Führung. 

Der Führer war wenigstens cool, hat vieles erklärt, schlechte Witze gemacht und es gab eine Licht- und Musikshow in der "Kathedrale" (ein Raum, der tatsächlich als Kirche genutzt wird). Aber egal wieviel der Eintritt kostet, das war es sowas von wert! Die Leute haben sich auch super viel Mühe gegeben mit der Beleuchtung der Höhlen und der Stalakmiten ("they might reach the top") und Stalaktiten ("they hold on tight"). Einfach wow und wenn das nicht reicht: Die Höhlen sind außerdem die ältesten der Welt! 

Nach der Führung spazierten wir um einen See, der sich aus dem unterirdischen Fluss, den wir zuvor in der Höhle sahen gebildet hat, als man einen Staudamm baute (das Wasser soll für die Aborigines heilende Kräfte besessen haben). Das reine Wasser konnte man dort auch trinken und sich in Flaschen abfüllen. Haben wir natürlich auch gemacht. ;) 


Die zweite Besichtigung war auf eigene Faust bei der Self-Guided-Tour in einer anderen dafür hergerichteten Höhle, die eine lange Zeit für die teuflischen Laute der Eulen die dort wohnten bekannt war. Man bekam ziemlich viele Infos über einen AudioGuide, von denen wir direkt die Hälfte wieder vergessen haben, aber ein paar Sachen sind doch hängen geblieben. :P Schon verdammt spannend sone Höhlen! Und es sind noch nicht mal alle dort entdeckt! Beim nächsten Mal machen wir eine der Advanture-Touren mit. :D 


Nach der zweiten Höhle gingen wir zur kostenlosen heißen Dusche, die wir in der App auch gesehen haben (man hätte sogar umsonst Wäsche waschen können, wenn wir das gewusste hätten!) und sind die "unzumutbare" Strecke wieder zurück und weiter bis kurz vor Blackheath auf eine Rest Area um zu kochen. Es war die erste richtig kalte Nacht.. sicher um die 0° und im Auto nicht viel wärmer als draußen. ^^ 

An dessen Fuß waren wir :S
An dessen Fuß waren wir :S
Aber - wie ihr lesen könnt - wir haben überlebt. :P 
Und so machten wir uns auf zum Heritage Center, das gleichzeitig eine Touristeninformation und ein kleines Museum über die Blue Mountains ist. Natürlich mussten wir uns dort erstmal alles interessante durchlesen von Besiedlung, Flora und Fauna bis hin zur Entstehung der Nationalparks und dem damit einhergehenden Schutz der einzigartigen Natur. 
Danach ließen wir uns von der netten Dame an der Kasse über "Walkingtracks" in der Gegend aufklären, was sie auch richtig gut machte. Der längste Track von 5 bis 6 Stunden sollte direkt um die Ecke beginnen und so beschlossen wir diesen noch am selben Tag anzugehen. 

Die Aussicht von dem Startpunkt aus war direkt spektakulär und egal wie oft wir das in den nächsten 2 Tagen sahen, wir machten jedes Mal glücklich ein Foto. :D Alle Städte in den Blue Mountains liegen quasi an zwei Straßen und die untere, an der wir nun waren, führte über ein Plateau quer durch die Berge. An der südlichen Seite windet sich kilometerlang ein steiles Kliff mit genau diesen atemberaubenden Aussichten durch die dichten, blau leuchtenden Wälder.
Die nächste Tortur begann schon bei diesem Treck. Da wir meist nur 2/3 der Zeit, die als Anhaltspunkt dient, benötigen, gingen wir davon aus, dass wir es wohl in vier bis fünf Stunden durch schaffen und gingen nach dem Frühstück entspannt los. Wie wir aber nach unserer sechsstündigen Wanderung mit ca. 3000 Stufen und 1200 Höhenmetern feststellen durften, sind eigentlich 9,5 Stunden für den Treck angesetzt. Ihr könnt euch vorstellen, was wir meinen, wenn wir sagen, dass wir klinisch tot waren. (Hypoglykämie lässt grüßen) ^^ Trotz allem hat sich der Weg aber gelohnt, es war auf jeden Fall einer der schönsten bisher! Erst die unglaublichen Aussichten von oben über die Täler, dann durch ein feuchtes, moosiges, Regenwaldtal nach unten (so toll, das kann man kaum beschreiben), dort durch die trockenen Eukalyptuswälder am Fluss entlang (teilweise auch über / durch den Fluss) und noch ein wenig Abenteuer, wir mussten nämlich teilweise minutenlang den Weg suchen!^^ 
Am Ende des Weges kamen wir unten an einem Wasserfall an (wow), wo wir dann auch nur noch die Klippe wieder hoch mussten.. und der doofe Wasserfall hat sich nicht daran gehalten nur dort runterzukommen, so dass wir auch noch nass wurden.. 
Endlich geschafft! Das Abendessen war auch super lecker :'D (Zuvor sind wir einem frz. Pärchen begegnet, das Eier, Instant Kartoffelbrei und noch ein paar Sachen los werden wollte, weil die beiden drei Tage später weitergeflogen sind. Endlich Muskatnuss *.*)

Den Tag danach machten wir nen chilligen. 


Wir schliefen aus und fuhren nach Katoomba. Da man uns bereits gesagt hat, dass es keinen direkten Zugang zu den drei Schwestern gibt (der Treck ist in Renovierungsarbeiten und wir auch nicht soooo traurig ;)), man aber vom "Echo Point" was sehen kann, fuhren wir dort hin. Auf dem Weg blieben wir am EagleHawk Lookout stehen, wo man die besagten Schwestern (eine nicht so coole Hauptattraktion der Blue Mountains - halt 3 Felsen vor den Klippen) gut sehen konnte, fuhren wir gleich weiter zu den "Leura Cascades". Die sind auch nicht mega cool, aber ganz hübsch anzusehen. Es gab dort wenigstens einen kostenlosen Parkplatz und da wir was von nem Fest gelesen haben, gingen wir in die City, wo tatsächlich Mioooonen Stände aufgebaut waren und es eine Parade gab (mit einem asiatischen Spielmannszug ;) - aber ohne Bonbons :( ). 


Der nächste Halt war im absolut lohnenswerten "Wentworth Falls", wo wir einen kurzen Treck zu nem Lookout gingen, der ein runder Abschluss in den blauen Bergen war. Zur Linken ein ca. 400m Wasserfall und zur Rechten ein letzter Überblick über Tal und Berge, die so schön bläulich schimmern (Die Farbe kommt von den ätherischen Ölen, die die Eukalyptusbäume absondern. Das Licht bricht und die Ebene schimmert blau). An diesem Abend haben wir vier Stunden im Mc's WiFi geschnorrt und kamen wieder in Sydney an. 


In den Blue Mountains kann man locker nen Monat verbringen und immer noch neue Sachen entdecken, einfach wunderschön dort! Und wir haben nicht mal 110 Dollar pro Person für den Trip bezahlt (inklusive Essen und Sprit), dafür mussten wir allerdings in der Nacht frieren. Was soll's - es war toll! :)


Da Martin keine guten Fotos in den Höhlen machen konnte, müsst ihr leider warten bis Mareike ihre Fotos von der Kamera runter bekommt. ;) Aber der Rest ist ja auch schön! :)


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Kommentare: 2
  • #1

    Monika (Sonntag, 28 Juni 2015 12:06)

    Wow....Ihr kennt bald ja fast jede versteckte Ecke auf der Erde. Erst das Paradies und jetzt die Erdlöcher und die ältesten Höh(l)len :)
    Für Eure weiterreise wünschen wir Euch viel Sonnenschein und viel Wärme! :)

  • #2

    Daniel (Donnerstag, 02 Juli 2015 18:39)

    Ihr zwei Freaks! : )
    Was Ihr so alles seht und erlebt ist echt geil!
    Viel Spaß euch beiden weiterhin!

    PS: Aber unser Wetter ist viiieeelll besser! 35° ; )